Was ist situatives Führen? Praxis-Tipps für Führungskräfte

Situatives Führen erlernen

Führung individuell gestalten

und auf Situationen und Menschen abstimmen

Was ist situatives Führen? Wie funktioniert es, sich als Führungskraft situationsbezogen auf andere Menschen einzustellen? Wie kann Führung individuell gestaltet werden, so dass andere Menschen bereit sind, sich für die gemeinsame Sache einzusetzen? In diesem Beitrag möchte ich Antworten zu den vorstehenden Fragen geben und Dir Praxis-Tipps aus meiner eigenen Erfahrung geben, die Dir als Führungskraft weiterhelfen können. Also, los geht’s, starten wir durch:

Beginnen möchte ich zunächst mit einer kurzen, definitorischen Einordnung, was situatives Führen meint bzw. was wir hierunter im Allgemeinen verstehen:


Situatives Führen

Eine Kurzdefinition

Situatives Führen bedeutet im Wesentlichen, dass Führung nicht stereotypisch erfolgen sollte, sondern den jeweils vorhandenen Kontext einbezieht. Dieser Kontext kann dabei aus vielen unterschiedlichen Randbedingungen bestehen. Einige kontextuale Randbedingungen können zum Beispiel sein:

  • Das aktuelle persönliche Befinden einer Person (ist eine Person beispielsweise gerade gelassen oder erregt?)
  • Die aktuelle Unternehmenslage (befindet sich ein Unternehmen im Wachstum, in der Krise, im Umbruch usw,)
  • Welche Beziehungen bestehen zwischen Führungskraft und Mitarbeiter (z.B. eher aufgabenorientiert oder eher beziehungsorientiert?)
  • Werden unterschiedliche Charaktere typengerecht angesprochen und wird Kommunikation individuell gestaltet?
  • usw.

Situatives Führen berücksichtigt solche (wechselnden) Randbedingungen und ist in der Lage, sich im Sinne der jeweiligen Zielsetzung individuell darauf einzustellen. Hierzu bedarf es entsprechender Führungskompetenzen, die einerseits die Ausgangssituation analytisch erfassen können und anderserseits das notwendige Handlungsportfolio aus dieser Analyse ableiten. Der Aufbau von geeigneten Führungskompetenzen stellt somit eine wichtige Voraussetzung für situatives Führen dar.

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Dr. Holger Schmitz und Erik Meijer im Kurz-Video über Selbstreflexion und den Aufbau von Führungskompetenzen


Persönlichkeitsstile erkennen

Stärken nutzen und Schwächen kompensieren

Wer sich mit situativer Führung beschäftigt, wird früher oder später immer an dem Punkt ankommen, sich auch mit unterschiedlichen Persönlichkeitsstilen zu beschäftigen. Denn sowohl die individuelle Ansprache unterschiedlicher Menschen als auch die Beschäftigung mit deren verschiedenen Stärken- und Schwächenprofilen sind wichtige Erfolgskomponenten, wenn es darum geht, möglichst situativ zu führen. Dabei sollten Führungskräfte in der Lage sein, typengerecht zu kommunizieren, um situationsangepasst zum Ziel zu kommen. Das heißt beispielsweise mit einem kurzen Vergleich aus dem DISG-Modell:

Den D-Typen hole ich als Führungskraft am besten dann ab, wenn ich schnell und direkt mit ihm kommuniziere und zielorientiert auf den Punkt komme. Den S-Typen bekomme ich demgegenüber besser „ins Boot“, wenn ich im Gespräch das Tempo rausnehme, ein harmonisches Gesprächsklima erzeuge und als Führungskraft geeignete Nachfragen stelle, um den S-Typen aus der Reserve zu locken. Mit dem I-Typen versuche ich am besten, eine motivierende, inspirierende Gesprächsatmosphäre auf der persönlichen Ebene zu erzeugen und dabei Neues und Abwechslung zu präsentieren. Mit dem G-Typen bewege ich mich als Führungskraft auf der fachlich-sachlichen Ebene und gebe Raum für Kompetenz und Expertise.

Wer die individuelle Ansprache unterschiedlicher Persönlichkeitstypen als Führungskraft beherrscht, wird diesen Baustein situativer Führung positiv nutzen können und dabei die Stärken unterschiedlicher Charaktere zur Geltung bringen und die Schwächen wechselseitig kompensieren. Dadurch werden positive, synergetische Effekte erreicht, die ein Unternehmen extrem positiv befruchten und herausragende Leistungen hervorbringen können. Ich nenne das immer: Hier entsteht STARKE Diversity Power durch situatives Führen unterschiedlicher Charaktere. Mit anderen Worten: Du entwickelt Deine „beste 11“!

Noch tiefer lässt sich in diesen Bereich der stärkenorientierten Führung mit der TOP/EOS-Diagnostik 360° einsteigen. Denn mittels dieses hochwirksamen Analyse-tools werden nicht nur Persönlichkeitsstile analysiert, sondern unter anderem bewusste und unbewusste Motive gemessen, so dass motivationspsychologisch noch deutlich mehr Vorteile für situatives Führen erreicht werden können!

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„Wir haben im Bank-Verlag die TOP/EOS-Diagnostik zur Führungskräfteentwicklung eingesetzt. Die Gespräche / Beratungen mit Herrn Dr. Schmitz und Herrn Frankenberg waren sehr bereichernd und haben unseren Führungskräften ganz neue Horizonte eröffnet. Besonders beeindruckend war, mit welcher Tiefe und Detailschärfe die jeweiligen Persönlichkeiten sowie die individuellen Motive treffsicher analysiert wurden, um auf dieser Basis persönliche Weiterentwicklungspotenziale … Weiterlesen …

Situatives Führen in der Praxis

Das individuelle Umfeld empathisch erkennen

Neben dem Erkennen von Persönlichkeitstypen und ihren spezifischen Eigenschaften ist für situatives Führen – wie eines der beiden Wörter ja bereits andeutet – das Erkennen der jeweiligen Situation ein entscheidender Faktor. Denn wir haben es bei unseren Führungsaufgaben nicht mit stabilen, stets gleichbleibenden Umfeldern zu tun. Vielmehr ändern sich geschäftliche Umfelder, das persönliche Wohlbefinden oder auch die individuellen Lebensumstände von Menschen.

Beispielsweise kann der gleiche Mensch, der gestern noch entspannt vor uns stand, heute schon in einem sehr angespannten Zustand sein, da sich die Randbedingungen – beispielsweise das Stresslevel – in irgendeiner Form verändert haben.

Das hat zur Folge, dass wir als Führungskräfte immer auch das jeweilige Umfeld und die Lebensumstände einer Person bei unseren Interaktionen berücksichtigen müssen. So sollten wir beispielsweise immer dann, wenn Menschen anders agieren oder reagieren, als wir es von Ihnen gewohnt sind, immer auch potenzielle Änderungen im Umfeld im Blick haben und sensibel hierauf reagieren.

Situatives Führen von Menschen

Denn Menschen, die unter Stress oder Druck stehen, können vollkommen anders reagieren, als wir es von Ihnen gewohnt sind. Das sollten wir als Führungskräfte erkennen können und in unserem Verhalten sowie in unserer Kommunikation gegenüber anderen Menschen berücksichtigen, um beispielsweise Hilfestellungen zu bieten oder den Druck zu verringern.

Als Führungskräfte sollten wir unsere Antennen empathisch aufzustellen und ein Gespür für Situationen zu entwickeln. Sprich: Gefühlslagen anderer Menschen möglichst gut und frühzeitig erkennen, um situationsgerecht mit anderen Menschen umzugehen. Das funktioniert umso eher, desto besser wir die Fremdeinschätzung anderer Menschen beherrschen. Eine sehr gute Basis zur besseren Fremdeinschätzung bietet die Selbstreflexion der eigenen Persönlichkeit, da wir über Selbstreflexion letztlich auch Selbstwachstum generieren können, das uns in die Lage versetzt, andere Menschen besser zu führen!

Selbstreflektiert Führen

Kompetenzen frühzeitig aufbauen

Um als Führungskraft situatives Führen möglichst optimal umsetzen zu können, ist – wie oben erwähnt – die persönliche Selbstreflexion ein wichtiger Schritt. Denn wer selbstreflektiert seine eigene Persönlichkeit mit den Stärken, Schwächen und Motiven versteht, kann auch andere Menschen besser verstehen und führen.

Und wer andere Menschen besser führt, wird in der Regel auch Ressourcen optimal und sinnvoll einzusetzen sowie Ziele effizient und effektiv erreichen. Aus der Selbstreflexion entsteht somit eine optimierte Selbstführung und – quasi als Begleiterscheinung – auch eine verbessserte Fremdeinschätzung und Führung von anderen Menschen!

Zur Optimierung der Selbstführung gehört beispielsweise auch der Aufbau von Selbststeuerungskompetenzen (z.B. Zweitreaktionen erlernen und Affektregulation nutzen). Auch das Erkennen persönlicher Selbstverantwortung wird in diesem Zusammenhang oft gestärkt, so dass man das eigene Leben selbst in besser in die Hand nehmen kann. Bei diesem Prozess können sich Führungskräfte in die Lage versetzen, positiven Einfluss auf sich selbst auszuüben und andere Menschen erfolgreicher zu führen, da sie die eigene Selbstführung sicher beherrschen!

Letztlich möchte ich Dir als Führungskraft einfach ans Herz legen, mit der Selbstführung so früh wie möglich zu beginnen und die notwendigen Kompetenzen nachhaltig aufzubauen. Denn diese Kompetenzen helfen enorm, situatives Führen zu erlernen und zu perfektionieren!

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Dr. Holger Schmitz im Kurzvideo über typengerechte Führung

Drei Säulen

für situatives Führen

In der Zusammenfassung baut situatives Führen auf drei Säulen auf, die sich wechselseitig, synergetisch ergänzen:

  • Typengerechtes Verhalten, das auf die jeweilige Person und dem Persönlichkeitsstil angepasst ist
  • Situationsgerechtes Verhalten, das die jeweiligen Umfelder berücksichtigt
  • Persönliche Selbstreflexion als Basis für Selbstführungskompetenzen und bessere Fremdeinschätzung anderer Menschen

Wenn Du als Führungskraft diese drei Säulen sicher beherrscht, schafft Du Dir selbst wichtige Voraussetzungen, um andere Menschen individuell, situativ und erfolgreich führen zu können. Allerdings fallen diese Kompetenzen nicht vom Himmel, sondern hier bist Du selbst gefordert, eigeninitiativ und aktiv daran zu arbeiten, diese Kompetenzen aufzubauen.

Aus meiner eigenen Führungspraxis kann ich Dir sagen, dass diese Anforderungen neben den tagesgeschäftlichen Aufgaben nicht einfach umzusetzen sind. ABER: Ich kann auch aus meiner Erfahrung berichten und somit aus persönlicher Überzeugung sagen: Dieser Weg lohnt sich, DEFINITIV! Denn die zu erzielenden Vorteile wiegen den Aufwand in jedem Fall deutlich auf. UND: Wenn Du diesen Weg beschreitest, kannst Du Dich nicht nur als Führungskraft enorm weiterentwickeln, sondern wirst auch insgesamt als Mensch von einer nachhaltigen Persönlichkeitsentwicklung profitieren! Am besten Du probierst es selber aus, um zu verstehen, was ich meine!

Tobias Preuß
Kundenmeinung

Tobias Preuß zum Coaching mit TOP/EOS-Diagnostik und DISG

Professioneller Umgang und Umsetzung auf Augenhöhe. Die Analyse zu meiner Person über die TOP/EOS-Diagnostik und die DISG-Profile war für mich verblüffend. Ohne ein vorheriges, persönliches Kennenlernen, habe ich mich in der Analyse zu 100% wiedergefunden. Zu keiner Zeit habe ich mich im Gespräch unwohl gefühlt! Selbstkritisch Reflektieren, neue Blickwinkel gegenüber anderen Personen. Für mich war … Weiterlesen …

Meine Praxis-Tipps

für Deine erfolgreiche Umsetzung

Situatives Führen ist sicherlich kein Selbstläufer. Beim Erlernen der notwendigen Kompetenzen handelt es sich weniger um einen Sprint, als um einen Dauerlauf zum Erwerben des Kompetenzprofils. Für diesen Weg möchte ich Dir einige Praxis-Tipps geben, die Dir dabei hilfreich sein werden:

  • Beschäftige Dich mit Deinen eigenen Denkmustern, um diese zu verstehen
  • Versuche die Gefühle von Menschen empathisch wahrzunehmen und integriere diese in Dein Führungsverhalten
  • Analysiere Dein Persönlichkeits-Profil, um dieses für typen- und situationsgerechte Führung zu nutzen
  • Beachte das Umfeld von Menschen sowie die sie umgebenden Situationen und passe Führungsverhalten darauf an
  • Nutze den Diversity-Faktor! Fokussiere auf Stärken und kompensiere Schwächen wechselseitig im Team
  • Versuche einen Blick für verschiedene Typen zu entwickeln, um individuell zu führen
  • Nutze Potenzialanalysen und Persönlichkeitsprofile, um menschliche Motive besser zu verstehen
  • Versuche Denkmuster anderer Menschen zu erkennen und berücksichtige diese beim Umgang miteinander
  • Erlerne Zweitreaktionen und Selbststeuerungskompetenzen, um flexibel auf Menschen und Situationen reagieren zu können
  • Erarbeite ein umfassendes Kompetenzprofil für mehr Handlungsoptionen bei der situativen Führung
  • Gehe nie stereotyp mit Menschen um, sondern respektiere und beachte deren Einzigartigkeit

Wenn Du es als Führungskraft hinbekommst, diese Tipps in die Praxis umzusetzen und Menschen stärkenorientiert und individuell zu führen, wirst Du eine perfekte Grundlage für Diversity Power legen. Denn Menschen sind vor allem dann zu herausragenden Leistungen fähig, wenn sie stärkenorientiert zusammenarbeiten und Bereitschaft dafür zeigen, die Andersartigkeit von Anderen zu akzeptieren.

Auf diesem Weg wünsche ich Dir viel Erfolg, situatives Führen in die Praxis umzusetzen, und ein starkes YNWA – You’ll never WORK alone zu erreichen!

Dr. Holger Schmitz

Kulturentwicklung als Erfolgsfaktor

Umfassender Kompetenzaufbau

mit der business elf® – Managementberatung

Situatives Führen in die Praxis umsetzen mit der business elf® – Managementberatung! Wenn Du Unterstütung suchst, um Führungskompetenzen aufzubauen, nimm gerne Kontakt zu uns auf. Unsere Leadership-Experten stehen Dir gerne unter der Telefonnummer 05401 / 89 69 981 oder alternativ unter der mail anpfiff@business-elf.de zur Verfügung.

Weitere Informationen über situatives Führen und unsere Leistungen findest Du auch unter folgenden links:

Nachhaltig. Erfolgreich. Führen.

You'll never work alone - Leadership und Teamwork im Unternehmen

Videoquelle Interview Erik Meijer und Dr. Holger Schmitz: Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG)

Fotoquelle beim Neujahrsempfang des SV Meppen: Thorsten Schulz