Zeit für Führung nehmen
Zeitmanagement und die Rolle als Führungskraft
Keine Zeit für Führung zu haben ist ein oft anzutreffendes Phänomen, unter dem Führungskräfte in Unternehmen und Organisationen leiden. Dementsprechend verwundert es nicht, dass wir bei der business elf® – Managementberatung immer wieder Anfragen zu diesem Themenkomplex erhalten. Sei es für einen Impulsvortrag, einen Leadership Workshop oder auch ein Einzel-Coaching. Ich möchte das heute zum Anlass nehmen, diesen Beitrag zu schreiben, um meine Erfahrungen an Dich weiter zu geben. Also, los geht’s, starten wir durch:
Wenn wir Kundenanfragen zum Thema Zeitmanagement von Führungskräften erhalten, hört sich das beispielsweise wie folgt an:
- „Wir haben bei uns das Problem, dass Führungskräfte unorganisiert sind und kein sinnvolles Zeitmanagement haben“
- „Unsere Führungskräfte stecken oft im ad hoc Management fest und erkennen in strategischer Führungsarbeit keinen Mehrwert“
- „Wir haben das Gefühl, dass unsere Führungskräfte lieber fachliche Aufgaben wahrnehmen und Führungsaufgaben meiden“
- „Unsere Führungskräfte haben keine Zeit für Führung, da sie im Hamsterrad des Tagesgeschäfts gefangen sind“
Wie wir sehen, gibt es unterschiedliche Gründe, warum keine Zeit für Führung vorhanden ist und die Liste könnte ich ohne Probleme noch mit vielen Beispielen füllen. Wahrscheinlich hast auch Du schon eigene Erfahrungen damit gemacht, warum Führungskräfte keine Zeit für Führung haben oder keine Zeit für Führung finden.
höchstem Niveau!
Was läuft da schief?
Ursachen auf der persönlichen Ebene
Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass wirksame Abhilfe für die oben genannten Probleme meistens nicht auf der Symptomebene anzutreffen ist, sondern in der Regel tiefgreifend auf der Ursachenebene zu finden ist. Wichtig ist meines Erachtens, grundsätzlich festzustellen, woher die Probleme kommen. Dabei können die Ursachen sehr vielschichtig sein und von Gründen auf der persönlichen Ebene bis in Probleme der grundlegenden Organisationsstruktur reichen. Schauen wir uns in diesem Kontext zunächst die persönliche Ebene an:
Auf der persönlichen Ebene stelle ich immer wieder fest, dass Menschen in Führungsrollen einsteigen (aufsteigen), obwohl die primäre Motivation weniger auf die Führungsrolle selbst ausgerichtet ist, sondern vielmehr damit einhergehende (Neben-)Effekte erreicht werden. Was meine ich damit?
Beispielsweise gehen Menschen in eine Führungsrolle, um damit einhergehende Vorteile zu erreichen. Hierzu gehören unter anderem das Erreichen eines höheren Gehaltsniveaus, der bessere Firmenwagen, die gesellschaftliche Anerkennung oder auch die zu erklimmende Karriereleiter. Leider alles keine echten Gründe, die für ein erfolgreiches Ausfüllen der Rolle als Führungskraft qualifizieren, sondern eher für das Befriedigen persönlicher Bedürfnisse sprechen. Ob dabei die eigenen Qualitäten und Kompetenzen denen einer guten Führungskraft entsprechen, wird dabei gerne übersehen.
Auf den ersten, unreflektierten Blick kann man die Motivlage durchaus nachvollziehen. Doch wenn die Probleme aus solchen (Fehl-)Entscheidungen dann größer werden, kann es mit dem Befriedigen der persönlichen Bedürfnisse auch schnell nach hinten los gehen, falls die Führungsrolle zu groß wird …! Und dann gibt es meistens nicht wenige Verlierer …
Ich empfehle meinen Kunden deshalb grundsätzlich, bei der Besetzung einer Führungsposition neben der grundsätzlichen Eignung vor allem auch die zugrunde liegende Motivlage zu hinterfragen. Warum möchte jemand Führungskraft werden? Was möchtest du als Führungskraft erreichen? Warum ist Dir Führung wichtig? Möchtest Du Dir Zeit für Führung nehmen? Was tust Du, wenn Du keine Zeit für Führung hast? Möchtest Du wirklich führen? Was macht Führung für Dich attraktiv? Solche Fragen sind es, die Dich beim Hinterfragen der Motive weiterbringen können. Und wenn Du hier richtig tief und analytisch abgesichert vorgehen möchtest, empfehle ich Dir, die TOP/EOS-Diagnostik 360° zu nutzen, um insbesondere die Motivlage wirksam und tiefgehend zu hinterfragen!
Und noch ein weiterer Tipp: Fördere in jedem Fall die Fachkarriere und anerkenne und vergüte diese ansprechend! Denn nicht selten habe ich erlebt, dass fachlich starke Menschen in für sie ungeeignete Führungspositionen strebten (oder von anderen hineingehoben wurden) und nachher leider das große, negative Erwachen kam! Das muss nicht sein und sollte dringend vermieden werden. Fach- und Führungskarriere sind einfach vollkommen unterschiedliche Dinge, die meiner Erfahrung nach eher selten eine große Schnittmenge aufweisen. Das solltest Du berücksichtigen!
Dr. Holger Schmitz über Führungskarriere vs. Fachkarriere
Ursachen in der Organisationsstruktur
Wenden wir uns nun den Ursachen in der Organisationsstruktur zu, warum keine Zeit für Führung besteht. Hier sind vor allem Dinge zu benennen, die es Führungskräften erschweren, effektiv zu wirken. Hierzu gehören beispielsweise ineffektive Meetings und Besprechungen, überbordende Management-Systeme und Tools (nicht selten Kontrollinstrumente), Silodenken und unkoordinierte Arbeitsabläufe oder auch schlechte, ineffektive Kommunikationsstrukturen (im schlimmsten Falle mit einer um sich greifenden Absicherungsmentalität).
Bei solchen oder vergleichbaren Problemen kommen wir erfahrungsgemäß schnell beim Thema Mindset an und müssen unbequeme Fragen beantworten. Beispielsweise: Warum existiert eine Absicherungsmentalität im Unternehmen? Weshalb muss so viel schriftlich festgehalten werden? Wieso gibt es so viele Kontrollinstrumente? Weshalb verbringen Führungskräfte so viel Zeit in Besprechungen? Warum verharren die Menschen in ihren Silos und gehen nicht aufeinander zu? Wieso ist zwar alles schriftlich definiert, aber die Zusammenarbeit und das Schnittstellenmanagement funktionieren nur suboptimal?
Vertrauen ist der gemeinsame KIT
für Antrieb und Erfolg
Bei der Beantwortung dieser Fragen kommen wir nicht selten zu einem essenziellen Führungskernwert, dessen Qualität in diesem Zusammenhang dringend hinterfragt werden sollte. Dieser heißt: Vertrauen! Denn in einer von Vertrauen getragenen Organisationsstruktur und -kultur können schriftliche Abfassungen erfahrungsgemäß auf ein Minimum reduziert werden. Die Folge: weniger starre Regeln zur Einengung, als vielmehr großes Vertrauen für Antrieb und gemeinsamen Erfolg sowie einer positiv besetzten Fehlerkultur mit großer Innovationsbereitschaft!
Wer als Führungskraft keine Zeit für Führung hat, sollte dringend daran arbeiten, die Ursachen zu beheben. Denn auf lange Sicht dürfte sich eine nicht ausgefüllte Führungsrolle in vielerlei Hinsicht negativ auswirken. Einerseits im Hinblick auf die zu erreichenden Ergebnisse und andererseits hinsichtlich der persönlichen Zufriedenheit sowie des Stresslevels.
Zusammenfassend sollte uns allen somit klar sein: Ohne Führung fehlt die notwendige Richtung und Orientierung zur fokussierten Zielerreichung! Genau deshalb ist es essenziell, Zeit für Führung zu haben und sich diese auch aktiv zu nehmen! Also, nimm Dir die Zeit! Denn wenn Du es richtig anstellst, wirst Du meiner Erfahrung nach über herausragende Führung dahin kommen, mehr AM Unternehmen zu wirken, als im Unternehmen gebunden zu sein!
In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg auf diesem Weg mit einem kräftigen You’ll never WORK alone!
Dr. Holger Schmitz
Dr. Holger Schmitz über Vertrauens- und Fehlerkultur in Unternehmen
Nimm Dir Zeit für Führung!
Mit der business elf® – Managementberatung
Keine Zeit für Führung? Dann lass uns gerne gemeinsam ins Gespräch kommen, um Abhilfe zu schaffen. Die Experten der business elf® – Managementberatung haben schon vielen Kunden hilfreich zur Seite gestanden, um das Führungsverhalten nachhaltig und wirksam zu verbessern. Wir stehen Dir gerne mit unserer Expertise hilfreich zur Seite und begleiten Dich auf dem Weg, Zeit für Führung zu finden!
Für weitergehende Details und Informationen zu unseren Angeboten stehen wir Dir unter der Telefonnummer 05401-8969981 oder der mail anpfiff@business-elf.de zur Verfügung. Gemeinsam besprechen wir Deine Fragen und entwickeln passende Lösungen für die Zukunft!
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Nachhaltig. Erfolgreich. Führen.
Fotoquelle bei der pco connect 2019: Bernd Seyme Photography