Silodenken effektiv verhindern
ARENA DER ZUSAMMENARBEIT®: Alleine schießt Du keine Tore!
Silodenken ist ein oft diskutiertes Thema und gerade in größeren Unternehmen ein nicht selten anzutreffendes Phänomen. Hierbei werkeln Organisationseinheiten oder Mitarbeiter meistens unkoordiniert vor sich hin und sind in einem Denken verhaftet, das andere Organisationseinheiten und/oder Mitarbeiter nicht einbezieht.
Darunter leidet dann nicht nur die Effektivität der Arbeit, sondern die Folgen können so weitreichend sein, dass auch die Motivation erheblichen Schaden nimmt und der Abgang von (nicht selten den besten) Mitarbeitern die Folge sein kann! Ich finde, das muss nicht sein und deshalb schreibe ich diesen Beitrag!
Stellen wir uns zunächst die Frage, warum Silodenken so weit verbreitet ist und die Zusammenarbeit über Bereichs- und Abteilungsgrenzen hinaus oft so schwierig wird? Warum ziehen Mitarbeiter im Unternehmen nicht an einem Strang, um die gemeinsamen Unternehmensziele zu erreichen? Was sind die Ursachen? Und vor allem: wie kann dieses unproduktive und unkoordinierte Arbeitsverhalten nachhaltig verändert werden?
Kurzdefinition Silodenken
Unter Silodenken wird ein starkes Denken und Handeln innerhalb einzelner Organisationseinheiten verstanden. Hierbei wird nur eingeschränkt „über den Tellerrand hinaus geschaut“, so dass die Konzentration weitgehend auf dem eigenen Bereich liegt. Hierdurch wird die übergreifende Zusammenarbeit in einer Organisation deutlich geschwächt und die Arbeitsergebnisse erreichen oft nicht die gewünschten Ergebnisse.
In betroffenen Organisation wird in der Folge wenig bis kaum an gemeinsamen Lösungen gearbeitet und es fehlt der Blick für das große Ganze im Sinne der gesteckten Unternehmensziele. Die resultierenden Folgewirkungen sind vielfältig und reichen von hohen Transaktionskosten über Frustrationen bis hin zu Demotivation und Mitarbeiterfluktuation!
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Raus aus dem Silodenken: Dr. Holger Schmitz und Erik Meijer bei der BMW Aftersaleskonferenz 2018
Hintergründe zu segmentiertem Denken
„Wenn die rechte Hand nicht weiß, was die linke tut!“
Silodenken im Unternehmen lässt sich oft bereits an den Aussagen von Mitarbeitern erkennen. Dabei sind Leitsätze wie „dafür bin ich nicht zuständig“ oder „bei uns weiß die rechte Hand nicht, was die linke tut“ typische Anzeichen für die vorhandenen Silos im Unternehmen.
Die Ursachen für Silodenken und wenig Kooperation im Unternehmen sind sehr vielschichtig, wobei die grundlegende Ursache fast immer in einem nicht ausreichenden Bewusstsein der wechselseitigen Abhängigkeiten von Mitarbeitern, Teams, Abteilungen oder auch Bereichen liegt (frage Dich beispielsweise: „Was wäre der beste Vertrieb ohne ein hervorragendes Produkt bzw. einer herausragenden Technik?“).
Die konkreten Hintergründe für Silodenken bestehen meiner Erfahrung nach oft aus den folgenden Punkten:
- Falsch geleitete Zielsysteme, die Bereiche auf Kosten anderer Bereiche bevorzugen
- Belohnung für Einzelerfolge anstatt Incentives für Zusammenarbeit und gemeinsame Erfolge
- Zu viel Segmentierungen im Unternehmen (Linienorganisation)
- Fehlendes Bewusstsein für wechselseitige Abhängigkeiten von Organisationseinheiten
- Fehlende Kundenzentrierung (Energie verpufft nach innen, statt wertschöpfend nach außen zu wirken)
- Zu starke Anreize für einzelne Bereiche, Abteilungen und Teams
- Sehr hohe Spezialisierung von Unternehmensbereichen
- Fehlende (informelle und organisatorische) Vernetzung im Unternehmen
- Konkurrenz im Unternehmen mit Kämpfen um Budgets und Ressourcen
- Ziele, die nicht deckungsgleich sind bzw. sich sogar widersprechen
- Es gibt keine gemeinsamen Probleme, die eine starke Verbindung auf das gleiche Ziel bewirken
- Unternehmenskultur befeuert Selbstoptimierung und Egoismus
Negative Folgewirkungen
gefährden den Erfolg von Unternehmen
Die negativen Folgen und Nachteile von Silodenken im Unternehmen sind oft enorm und können eine schwere Belastung sein bzw. werden. Nicht nur das die Identifikation der Beschäftigen in Unternehmen mit starkem Silodenken immens leidet, sondern vor allem wird der Erfolg in Unternehmen mit ausgeprägtem Silodenken massiv gefährdet.
Meiner Erfahrung nach sinkt beispielsweise die Innovationskraft von Unternehmen mit starkem Silodenken erheblich, da gerade für Innovationen eine interdisziplinäre Zusammenarbeit oftmals die erfolgskritische Größe ist.
Somit wird sich starkes Silodenken kurz- bis mittelfristig auch negativ auf die Marktposition eines Unternehmens auswirken. Diese Auswirkungen werden aber nicht immer sofort ersichtlich, sondern entstehen meistens erst nach einer gewissen Zeit der verschlechterten Zusammenarbeit.
Dieses ist allerdings auch die tückische Seite vom Silodenken. Denn die Auswirkungen zeigen sich zeitlich verzögert bzw. verschleiert und sind meistens nicht sofort erkennbar oder direkt messbar. Erst wenn die Probleme in den betroffenen Unternehmen größer werden und die Analyse intensiviert wird, zeigt sich die wahre Ursache, deren Behebung dann aber mitunter schon sehr aufwendig und schwierig werden kann, da die Barrieren zwischenzeitlich sehr groß sein können.
Zusammen stark: Erik Meijer und Dr. Holger Schmitz live beim Carglass Führungskräfte Forum 2022
Dein Unternehmen steckt fest im Bereichsdenken?
Das kannst Du tun!
Das Silodenken im Unternehmen ist somit ein weithin unterschätztes Phänomen, das aufgrund der vorgenannten Gründe dringend abgestellt werden sollte. Um Silodenken effektiv zu verhindern bzw. zu beheben, können Unternehmen unterschiedliche, wirksame Maßnahmen ergreifen. Hierzu gehören unter anderem folgende Möglichkeiten:
- Verringere die interne Wettbewerbsenergie
- Organisiere einen übergreifenden Austausch zwischen Teams, Abteilungen und Bereichen
- Arbeite mit Jobrotation und Rollentausch
- Öffne übergreifende Sichtweisen und neue Horizonte über Team- und Abteilungsgrenzen hinaus
- Verbessere das gegenseitige Verständnis von Organisationseinheiten
- Fördere aktiv die Vernetzung im gesamten Unternehmen
- Lasse Mitarbeiter den eigenen Beitrag bei gemeinsamen erreichten Erfolgen spüren
- Richte die Führung im Unternehmen auf das große Ganze aus
- Generiere gemeinsame Probleme und deren Lösung
- Stelle flächendeckend eine informelle und organisatorische Vernetzung im Unternehmen her
- Feiere Erfolge übergreifend und gemeinsam
- Schaffe Incentives für gemeinsame Ergebnisse und Erfolge
- Informationen frei zugänglich gestalten: Einzelwissen zu Gruppenwissen transferieren (Wiki-Systeme)
- Fach- und abteilungsübergreifende Teams bilden (Interdisziplinarität fördern)
- Identifikationsstiftende, teamübergreifende Aktionen durchführen
- Kommunikation, Kommunikation, Kommunikation: Rede offen und intensiv mit Mitarbeitern
- Spreche Probleme in der Sache offen und zielorientiert an
- Etabliere eine umfassende Vertrauenskultur im Unternehmen
- Betreibe ein aktives Schnittstellenmanagement: „Dahin gehen, wo es weh tut!“
- Lasse Mitarbeiter spüren, dass sie einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leisten!
- Corporate Identity schaffen, die ein auf die Gemeinschaft bezogenes Denken fördert
- Markenbotschafter installieren: Förderung von Engagement im Sinne der anderen
- Eindeutige Werte im Unternehmen definieren und vor allem im Tagesgeschäft auch leben
- Schaffe übergreifende, horizontale Verbindungen im Unternehmen
- Auf optimale Teamgrößen bei der Unternehmensorganisation achten
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Dr. Holger Schmitz im Kurz-Video über Silodenken und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit in Unternehmen
WIR sind Erfolg!
Profitiere von optimaler Zusammenarbeit und Kooperation
Um Silodenken nachhaltig zu beheben und die starken Kräfte der Zusammenarbeit für den Unternehmenserfolg zu nutzen, ist es seitens der Führung wichtig, vorhandene Silos aufzumischen und die dabei entstehende Reibungsenergie in positive Energie für das Unternehmen und seine Mitarbeiter umzuwandeln.
Dabei ist es von enormer Bedeutung, eine auf Zusammenarbeit ausgerichtete Philosophie im Unternehmen zu etablieren (quasi ein Zusammenarbeits-Gen in das Unternehmen einzupflanzen), die nicht nur auf der Appellebene vorhanden ist (z.B. im Leitbild), sondern die die Unternehmenskultur dauerhaft prägt und auf der Basis gemeinsamer Probleme aufbaut.
Zusätzlich sollte die Organisation so strukturiert werden, dass sich Zusammenarbeit möglichst einfach ergibt und sich das Schnittstellenmanagement optimal gestalten lässt. Dann haben Unternehmen die Chance, von einer dynamischen Zusammenarbeit zu profitieren und entscheidende Wettbewerbsvorsprünge mit motivierten Mitarbeitern zu erreichen, die ihren eigenen positiven Beitrag zum Erfolg des Unternehmens spüren.
Wer es richtig anstellt, wird in der Folge ein WIR-Gefühl auf einer ganz neuen Ebene erhalten, bei dem nicht segmentierte Teams oder Abteilungen in Silos agieren, sondern kundenzentriert das große Ganze – der gemeinsame Erfolg – im Mittelpunkt steht. Davon profitieren dann alle zusammen und das lässt sich übrigens auch hervorragend gemeinsam feiern!
Am besten Du probierst es einfach selber aus, der Ball liegt letztlich bei Dir …! Ich wünsche Dir in jedem Fall viel Erfolg auf diesem Weg und ein kräftiges „You’ll never WORK alone!“
Dr. Holger Schmitz
ARENA DER ZUSAMMENARBEIT®
gemeinsam stark im Unternehmen
Was hilft gegen Silodenken und wie kannst Du die Zusammenarbeit optimieren? Mit der ARENA DER ZUSAMMENARBEIT® bietet Dir die business elf® – Managementberatung eine passgenaue und individuell gestaltbare Plattform, um die Kooperation in Organisationen zu stärken und die Führungsarbeit nachhaltig positiv zu gestalten. Das Ziel besteht in der Entfaltung einer motivierenden und vertrauensvollen Unternehmenskultur, von der die Unternehmen unserer Kunden langfristig und nachhaltig profitieren können.
Wenn Du von unseren Angeboten und unserer Expertise profitieren möchtest, frag unsere Leistungen und Referenzen gerne bei uns an. Du erreichst die Experten der business elf® – Managementberatung unter anpfiff@business-elf.de oder der Rufnummer 05401 / 89 69 981.
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Nachhaltig. Erfolgreich. Führen.
Foto- und Videoquelle bei der BMW Aftersaleskonferenz 2018: Nena Jägersberger/ Hertz&Kopf
Fotoquelle beim Carglass Führungskräfte Forum 2022: Lars Hübner