Führungskräfte und die Ego-Falle: Mach den Perspektivwechsel!

Gefangen in der Ego-Falle - als Führungskraft den Perspektivwechsel machen

Gefangen in der Ego-Falle

Wenn Führungskräfte sich zu wichtig nehmen!

„Führungskäfte und die Ego-Falle!“ – Wenn ich dieses Thema in Kundengesprächen und Veranstaltungen anbringe, dauert es meistens nicht lange, bis eine intensive Diskussion entbrennt. Und zwar darüber, wie groß und weitverbreitet die Ego-Falle bei Führungskräften tatsächlich ist und welch negative Folgewirkungen im Unternehmen hieraus entstehen. Die bittere Wahrheit aus den Gesprächen ist, dass die Ego-Falle offensichtlich ein großes Problem darstellt, das fast jeder Mitarbeiter und jedes Unternehmen kennt. Und dabei gibt es einen gewissen Trend, den ich wie folgt zusammenfassen würde: Je größer die Organisation und je höher die Position im Unternehmen, desto wahrscheinlicher schnappt die Ego-Falle zu! Doch was hat es mit der Ego-Falle auf sich? Was ist damit gemeint, bzw. worum geht es im Kern bei der Ego-Falle für Führungskräfte? Diesen Fragen gehe ich in diesem Beitrag auf den Grund und möchte die Notwendigkeit für einen Perspektivwechsel als Grundlage guter Führung beschreiben. Los geht’s:

Macht, Ruhm und Einfluss

im Elfenbeinturm der Eitelkeiten

Führungskräfte stehen unzweifelhaft in einer exponierten Position. Manchmal nur innerhalb des eigenen Unternehmens, oft aber auch weit über das Unternehmen hinaus bis hin zur ganz großen Öffentlichkeit. Mit dieser herausgehobenen Stellung richtig umzugehen, ist eine große Herausforderung, wenn man über die Jahre den Fahrstuhl bis in den Elfenbeinturm der höchsten Führungsetagen erfolgreich bestiegen und erstmal im großzügig bis luxuriös eingerichteten Büro Platz genommen hat.

Nicht wenige denken dann: „Jetzt habe ich es geschafft! Jetzt bin ich dort angekommen, wo ich immer hin wollte!“ (und stillschweigend wird ergänzt: „… wo ich auch schon immer hingehört habe …!) Das Konto füllt sich jeden Monat beträchtlich, der Dienstwagen ist standesgemäß und Macht, Ruhm sowie Einfluss sind auf der Visitenkarte in fetten Buchstaben manifestiert!

Ich wette darauf, dass jeder Leser in diesem Moment sofort ein wohlbekanntes Gesicht vor Augen hat, wahrscheinlich sogar gleich mehrere …! Und das hat Gründe …

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Wenn statusgetriebene Egomanen regieren

wird die Ego-Falle zum Feind im Unternehmen

Gefangen in der Ego Falle der Eitelkeiten aus Macht Ruhm und Einfluss

Das Problem der Ego-Falle ist einerseits systemisch bedingt und andererseits auf der persönlichen Ebene zu verorten. Und dabei verstärken sich diese beiden Ursachen wechselseitig wie folgt: Das systemische Problem ist ursächlich meistens im institutionellen Rahmen von Unternehmen verankert, wenn Einzelerfolge, Durchsetzungskraft und der interne Wettbewerb zu stark incentiviert werden. In der Folge setzen sich dann naturgemäß eher diejenigen durch, denen die Ego- und Macht-Interessen auf der persönlichen Ebene wichtig sind. Dann regieren statusgetriebene Egomanen, die nicht leidenschaftsgetrieben eine Position zum Erzielen von Wirksamkeit erreichen wollen, sondern die sich persönlich für etwas Besonderes halten.

Und so entsteht ein sich selbst verstärkender Kreislauf der Eitelkeiten, der nicht selten ein narzistisches ICH im Zentrum hat und der dem notwendigen WIR in Unternehmen keinen Raum lässt! Dann sind wir angekommen in der Ego-Falle der Führungskräfte! Dort  regieren Selbstinszenierung sowie übersteigerte Ego’s, die zum erheblichen Risiko für Unternehmen werden können, wenn Mitarbeiter fühlen, dass sie nur für andere Zwecke eingesetzt und ausgenutzt werden. Dann wird die Ego-Falle zum Feind in der eigenen Organisation!

Persönliche Selbstoptimierung in der Ego-Falle

Mach den Perspektivwechsel!

Vielen Führungskräften, die in der Ego-Falle gefangen sind, ist nicht wirklich bewusst, dass die persönliche Selbstoptimierung zwar der Befriedigung des eigenen Ego’s dient, die erfolgreiche Arbeit als Führungskraft aber massiv darunter leidet. Die dazugehörige Frage lautet ganz einfach: Welche Mitarbeiter werden schon bereit sein, für Ihren in der Ego-Falle eingeklemmten Chef wirklich „durch’s Feuer zu gehen?“

Und genau an dieser Frage trennt sich ECHTE, erfolgreiche Führung von selbstoptimierten Macht- und Karriereinteressen, die der Ego-Falle entspringen! Denn ECHTE FÜhrungskräfte wissen, dass nicht sie selbst „der größte Hecht im Karpfenteich“ sein müssen, sondern dass sie in der Lage sein sollten, andere Menschen für Ziele zu begeistern und auf einen gemeinsamen Weg mitzunehmen.

Teamwork im Unternehmen und Respekt gegenüber Menschen

ECHTE FÜhrungskräfte machen dabei den Perspektivwechsel! Das heißt im Klartext: ECHTE Führungskräfte stellen sich nicht selbst in den Mittelpunkt, sondern nutzen den Multiplikationseffekt guter Führung. Dieser besagt, dass ab einer gewissen (Grenz-)Anzahl gut geführter sowie optimal miteinander vernetzter Menschen, die Stärke der Gruppe immer größer sein wird, als ein Einzelner es je zu leisten vermag. Und genau hier liegt die Erkenntnis für erfolgreiche Führung im Unternehmen: Als Führungskraft die Kräfte der Zusammenarbeit zu entfachen und ein breit getragenes WIR!-Gefühl im Unternehmen zu etablieren!

Dieses WIR!-Gefühl ist die Grundlage für die ganz großen, nachhaltigen Erfolge! Wichtig ist, dass nicht von oben herab geführt wird, sondern eine Führungskraft von der eigenen Mannschaft getragen wird! Dann schaffen es Führungskräfte – trotz hierarchisch höherer Position im Unternehmen – als Teil des Teams anerkannt zu werden. Das ist etwas, was beispielsweise Jürgen Klopp offensichtlich immer wieder hervorragend schafft!

Schaffe ein umfassendes WIR!-Gefühl

mit Respekt und Wertschätzung zum gemeinsamen Erfolg!

Ein umfassendes WIR!-Gefühl und die daraus folgende Zusammenarbeit entstehen naturgemäß nicht per Verfahrensanweisungen oder per Direktiven. Vielmehr sollten gemeinsame Probleme die natürliche Basis dieses WIR!-Gefühls bilden. Zu finden sind diese gemeinamen Probleme oft in den vorhandenen Kundenproblemen, die den Weg für die Führung weisen. Dann entsteht automatisch eine kundenorientierte Führung, die auf einfache Art und Weise die notwendige Richtung aufzeigt und den Kunden in das Zentrum rückt (übrigens dorthin, wo der Kunde bei nicht wenigen Unternehmen leider viel zu selten stattfindet!).

Leadership Experte Dr. Holger Schmitz beim Managertag WTLC

Herausragende Führungskräfte verstehen es, sich auf Augenhöhe mit ihren Mitarbeitern in ein Unternehmen zu integrieren und nicht als „personifiziertes Organigramm“ über der Organisation zu schweben. Dabei leben sie Respekt und Wertschätzung selber vor und gehen persönlich immer mit gutem Beispiel voran! Sie schaffen Nähe und stehen in enger Kommunikation mit ihren Mitarbeitern. Das schafft Vertrauen und ist eine stabile Basis für natürliche Autorität. Dann wird Führung in der Form gelebt, dass sie nur eingreift, wenn es wirklich notwendig ist, um beispielsweise Entscheidungsfähigkeit sicher zu stellen. Dann entsteht Führung auf der Basis des Modells Freiheit1 in Grenzen, das auf dem Prinzip der minimalen Intervention basiert! (vgl. Schneewind, K.A. [2002])

Gerade in unserer heutigen Zeit der medialen Vollbeschallung mit all den Social Media Kanälen kommt es nicht darauf an, als Führungskraft mit Selbstinszenierung zu protzen, sondern Mitarbeiter als verantwortungsvolle und eigeninitiativ handelnde Menschen zu entwickeln:


„A sign of a good leader is not

how many followers you have,

but how many leaders you create!“

(Mahatma Gandhi)


Deine Reise ist nie zu Ende

Menschen weiterentwickeln und mitnehmen zum Erfolg!

Als Führungskraft bist Du selbst nie am Ende Deiner Reise angekommen, auch wenn es im Organigramm vielleicht nicht mehr weiter nach oben gehen sollte. Es geht vielmehr um stetige, persönliche Weiterentwicklung und die Erkenntnis, dass man als Führungskraft andere Menschen maximal dahin entwickeln kann, wo man selber steht. Und genau deshalb erkennen TOP Leader, dass die eigene, persönliche Reise immer weiter geht und nie endet! Das Ziel dabei: Andere Menschen weiter zu entwickeln und für einen gemeinsamen Weg zu den angestrebten Zielen zu begeistern, so dass am Ende die ganz großen Erfolge erreicht werden können!

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg auf Deinem eigenen Weg zum TOP Leader und ein kräftiges YNWA!

Dr. Holger Schmitz

Keynote Speaker Dr. Holger Schmitz und Erik Meijer

Quellenangabe:

1Schneewind, K.A. (2002) – Freiheit in Grenzen. Wege zu einer wachstumsorientierten Erziehung. – In: H.G- Kresselberg & H. Reichmann (Hrsg.), Zukunftsperspektive Familie & Wirtschaft, Grafschaft. Vektor Verlag


Leadership, Teamwork & Identifikation

mit der business elf® – Managementberatung

Die business elf® – Managementberatung entwickelt nachhaltig wirksame Performance-Partnerschaften, damit unsere Kunden nicht in der Ego-Falle landen! Mit unserem Leadership-Konzept FÜHRUNG 11.0 und der ARENA DER ZUSAMMENARBEIT® bieten wir die spannende Synthese aus Management, Führung & Fußball! Bei uns geht es immer um Vertrauen, Augenhöhe und Respekt bei konsequenter Führung und Zielerreichung. Wenn Du mehr über unsere Leistungen erfahren möchtest, erreichst Du uns unter der Telefonnummer 05401 / 89 69 981 oder über anpfiff@business-elf.de. Überzeuge Dich gerne von unserer praxiserprobten Leadership-Expertise!

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