1,4 Millionen Menschen auf den Straßen
Fridays for Future ist eine gesellschaftliche Großbewegung
Es war GIGAntisch gestern! Fridays for Future mobilisiert 1,4 Millionen Menschen auf Deutschlands Straßen und ist nun unzweifelhaft für jeden erkennbar in der Mitte der Gesellschaft angekommen! In den Straßen von Osnabrück waren beim Fridays for Future Klimastreik nach Veranstalterangaben 8.000 Teilnehmer, echtes Gänsehaut-Feeling für mich als Teilnehmer! Zu Beginn des Jahres waren esin Osnabrück zunächst nur einige wenige, zwischendurch ein paar Hundert, aber jetzt: 8.000 Menschen in Osnabrück! Und in Deutschland: 270.000 Menschen in Berlin! 100.000 Teilnehmer in Hamburg! 70.000 Aktivisten in Köln! Und weitere große Zahlen in allen anderen großen Städten Deutschlands! Mit dem gestrigen Fridays for Future Klimastreik hat die Bewegung einen weiteren großen Schritt gemacht! Ein starkes Signal, dass weder die Politik noch unsere Gesellschaft weiter ignorieren können.
Überall waren Menschen auf den Straßen, die für eine positive Zukunft unserer Gesellschaft eintreten! Und dabei dürfte selbst den Nicht-Teilnehmer von Fridays for Future gestern bewusst geworden sein, welch große, gesellschaftliche Bewegung mittlerweile hinter dem Klimaschutz steht. Das war deutlich zu beobachten bei den Passanten an den Straßenrändern oder den im Stau stehenden Autofahrern auf den anderen Straßenseiten! Denn die Botschaft war eindeutig: An Fridays for Future und dem Klimaschutz geht kein Weg mehr vorbei! Und das ist gut so!
Für mich persönlich ist das nicht nur eine beeindruckende Entwicklung, sondern eine ganz große Leistung. Warum? Ganz einfach! Weil Kinder und Jugendliche das geschafft haben, was ganze Wissenschaftler-Generationen, Klima-Lobbyisten und engagierte Umwelt-Politiker in den letzten Jahrzehnten nicht vermocht haben. Das Thema dorthin zu bringen, wo es hingehört: In das Bewusstsein aller und auf die ganz große Agenda! Denn beim Thema Klimaschutz geht es um nicht weniger als um den Erhalt einer vernünftigen Lebensgrundlage für uns Menschen auf unserem Planeten!
Die Zeiten haben sich geändert
Der Klimaschutz ist zum zentralen Thema der Gesellschaft geworden
Warum mich dieses Thema persönlich besonders berührt: Ich selbst habe Klimatologie zu Beginn der 90er Jahre studiert und bin quasi mit dem Thema des anthropogen (menschlich) bedingten Klimawandels und den daraus resultierenden Folgewirkungen wissenschaftlich aufgewachsen. Es war bereits damals (einer noch überschaubaren Zahl von Menschen) klar, was zukünftig kommen wird, wenn die Menschheit nicht gegen- bzw. umsteuert. Diese Tatsache zu erkennen, war auf der damals bereits bestehenden Faktenlage eigentlich keine große Kunst, sondern einfach nur wissenschaftliche Faktenlage.
Beim anthropogen bedingten Klimawandel handelt es sich nicht um einen politischen Diskurs im Sinne eines argumentativen „Pro“ oder „Contra“, sondern um eine harte wissenschaftliche Faktenlage, basierend auf fundamentalen, unumstößlichen physikalischen Naturgesetzen. Übrigens den gleichen physikalischen Naturgesetzen, die wir für unsere modernen Technologien in allen möglichen Geräten wie Smartphones, Fernsehern, Computern usw. einsetzen! Nur dort sind wir bekanntermaßen gerne bereit, die Naturgesetze und die darauf basierende Technik nicht zu leugen, sondern zu akzeptieren und zu nutzen!
Das alles wollte nur kaum jemand wirklich hören, bis Fridays for Future kam! — An dieser Stelle könnte ich von unzähligen Gesprächen zu diesem Thema aus den letzten Jahrzehnten berichten, die von großem Unverständnis meiner Gesprächspartner bis hin zu Gesprächsabbrüchen geprägt waren. Allerdings würde das allein aus Platzgründen hier viel zu weit führen und wohl eher ganze Bücher füllen! — Und die Zeiten haben sich zum Glück geändert: Fridays for Future hat das Thema nun endgültig in das Zentrum der Gesellschaft gerückt. Dorthin, wo es hingehört! An die Stelle, wo jetzt dringend politisch gehandelt werden muss!
Wir dürfen uns nichts vormachen!
Die Zeit der kleinen Maßnahmen ist vorbei
Und wir sollten uns weder bei Fridays for Future, noch bei den notwendigen Maßnahmen etwas vormachen! Die Vernunft des Menschen und freiwillige Selbstverpflichtungen werden beim Klimaschutz keinesfalls die dringend benötigten Fortschritte bringen. Das haben nicht nur die vergangenen Jahrzehnte mehr als deutlich gezeigt, sondern es wäre wohl auch das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass sich ein derart vernunftbasiertes Vorgehen aus sich selbst heraus ergibt (hier empfehle ich beispielsweise folgendes Buch: „Kollaps – Warum Gesellschaften überleben oder untergehen“ von Jared Diamond). Denn solange es Billigflieger, Billigfleisch und sonstige günstige Konsumgüter im Angebot gibt, werden die Menschen ihr Verhalten voraussichtlich nicht ändern! Das ist eine Erkenntnis, die unsere Gesellschaft durch ihr tagtägliches Verhalten immer wieder bestätigt!
Wenn wir den Klimawandel und die am Horizont bereits zu sehenden, drohenden Folgewirkungen wie Klimaflüchtlingsströme (im gigantischen Ausmaß von mehreren hundert Millionen Menschen), den Untergang von Millionenmetropolen (Beispiel Jakarta), das Auftauen des Permafrostbodens (mit Freisetzung von gigantischen Mengen bisher gebundener Treibhausgase durch Verrottungsprozesse), das Abschmelzen der Gletscher (mit dem damit verbundenen Meeresspiegelanstieg) oder das Korallensterben auch nur einigermaßen abmildern wollen, ist sofortiges und kompromissloses Handeln unausweichlich! Für kleine Maßnahmen nach dem Gießkannenprinzip ist mittlerweile eindeutig zuviel untätige Zeit vergangen und die Zuspitzung der Klimakrise bereits viel zu weit vorangeschritten.
Und dabei müssen wir unweigerlich erkennen, dass echter Klimaschutz weder vom aktuellen Ressourcenverbrauch noch von unserem persönlichen Konsumverhalten getrennt werden kann! Denn gerade das eine bedingt auch das andere! Und deshalb ist die Klimakrise vor allem auch eine Systemfrage unserer globalisierten Welt. Unser aktuelles Wirtschaftsmodell bedeutet: immer mehr Autos, immer mehr Flug- und Schiffsreisen, immer kürzere Lebenszyklen technischer Geräte und immer mehr persönlicher Konsum! Wie kann Klimaschutz in einem solchen Wirtschaftsmodell überhaupt gelingen? Die ehrliche Antwort darauf lautet: Gar nicht! Die Klimakrise lässt sich ohne einen Systemwechsel nicht verhindern! Und genau deshalb muss die Systemfrage von Fridays for Future noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden!
Ökologisch-nachhaltige Wirtschaftssysteme
und ein neues Konsumverhalten
Die Menschheit und unsere modernen Gesellschaften – wie wir sie heute kennen – stehen vor einer existenziellen Frage des Überlebens. Um diese Frage positiv zu beantworten, brauchen wir neben neuen Technologien, die auf einem ökologisch-nachhaltigen Wirtschaftssystem aufgebaut sind, vor allem auch eine neue Form von Verzichtskultur, insbesondere beim Konsumverhalten. Und da dieser Verzicht wohl kaum vernunftgesteuert einsetzen wird (siehe oben), werden wir weder um Verbote, noch um andere lenkende Maßnahmen (z.B. Klimasteuern) herumkommen. Und der Aufschrei wird dabei laut werden: „Wir werden unserer Freiheit beraubt!“ – Doch das genaue Gegenteil ist der Fall! Nur die notwendigen Verbote und Regelungen im Sinne des Klimaschutzes werden die zukünftige Freiheit unserer Gesellschaften sichern! Denn wenn wir beim Klimawandel nicht gegensteuern, werden unsere Gesellschaften aufgrund der unweigerlich kommenden Folgewirkungen des Klimawandels in der Zukunft deutlich unfreier werden!
Wir stehen somit vor einer Zeitenwende, die mit Fridays for Future eine großartige Basis-Bewegung hat, um die notwendigen politischen Maßnahmen schnellstmöglich einzufordern. Und die notwendigen Einschnitte für uns alle werden dabei hart werden. Doch wir alle sollten uns bewusst machen: Wenn wir diese harten Einschnitte JETZT nicht machen, wird es in der Zukunft noch viel härter für uns alle werden. Denn über eines können wir uns ganz sicher sein: Bei einem „Weiter so wie bisher“ oder auch bei einem Handeln mit nur kleinen Maßnahmen wird der aus der Natur auf uns einwirkende Druck nicht mehr geringer werden! Und genau diese Konsequenz sollten wir in unserem Eigeninteresse dringend vermeiden!
Das Klimapaket der Bundesregierung …
… ein Abgesang politischer Dinosaurier aus einer anderen Zeit!
Gestern hat die Bundesregierung das sogenannte Klimapaket vorgestellt. Ich möchte das Paket an dieser Stelle nicht weiter im Detail kommentieren. Wie zu erwarten war: Dieses Paket ist viel zu klein und verkennt die Zeichen der Zeit! Was dort enthalten ist, wäre vor Jahrzehnten ein Meilenstein gewesen, enstpricht aber heute nicht im Ansatz den Notwendigkeiten. Hier erkennt man, dass Leute am Werk sind, die Lippenbekenntnisse abgeben, aber Maßnahmen vermissen lassen! All das, was wir aus der Vergangenheit bereits kennen. Ein Abgesang politischer Dinosaurier aus einer anderen Zeit …! Und genau deshalb muss Fridays for Future den Druck auf die Politik hochhalten, denn wir brauchen andere Maßnahmen in größeren Dimensionen!
In diesem Sinne, klimaverträgliche Grüße
Dr. Holger Schmitz
Leadership & Teamwork
mit den Experten der business elf® – Managementberatung
Die business elf® – Managementberatung steht hinter den Zielen von Fridays for Future und bietet ihren Kunden nachhaltige Angebote für Leadership & Teamwork. Wir gestalten die Führungsarbeit in Unternehmen und stärken die Kräfte der Zusammenarbeit. In unserer einzigartigen ARENA DER ZUSAMMENARBEIT® in Kombination mit dem Leadership-Konzept FÜHRUNG 11.0 sorgen wir für starke Wertegemeinschaften bei unseren Kunden, die auf konsequente Zielerreichung ausgerichtet sind. Die Experten der business elf® – Managementberatung stehen Dir gerne persönlich zur Verfügung. Du erreichst uns unter anpfiff@business-elf.de oder 05401 / 89 69 981.
Weitere Beiträge rund um Fridays for Future und unserem Kernthema Management, Führung & Fußball findest Du hier:
- Rettungsgasse für das Klima der Zukunft
- Nicht labern: Machen!
- Die erkaufte Unzufriedenheit unserer Zeit: Gefangen im Hamsterrad des Konsums!
- Master of Consumers – Ein Blick hinter die Kulissen des Neoliberalismus
- Leadership & Teamwork: You´ll never WORK alone im Unternehmen
- Kein unendliches Wachstum in geschlossenen Systemen möglich!
- Gefangen im Konsum ohne Grenzen
- Keynote YNWA im Rahmen des 5. ADG-Vorstandsforum auf Schloss Montabaur
- Smells like Team Spirit – Das Logo in Deinem Herzen
Nachhaltig. Erfolgreich. Führen.