AKK und das Europa der Leyen!

Vor Wochen wurde in Europa gewählt. Meines Wissens nach gab es zum damaligen Zeitpunkt keine Kandidatin Ursula von der Leyen für irgendwelche Jobs oder gar zur Bestzung der EU Kommissions-Präsidentschaft. Durch gewisse Umstände, die ich hier nicht näher ausführen möchte, sind die politischen Akteure von den ursprünglich angedachten Kandidaten zwischenzeitlich abgewichen und urplötzlich wurde innerhalb weniger Tage Ursula von der Leyen als Kandidatin aus dem Hut gezaubert. Ihre Referenzen: Unter anderem ein Fiasko bei der Instandsetzung der Gorch Fock mit einer unfassbaren Kostenexplosion von anfänglich etwa 10 Millionen Euro auf mittlerweile etwa 135 Millionen Euro. Oder die Berateraffäre: Auswuchernde Kosten und Hinweise auf Vetternwirtschaft bei der Vergabe intransparenter Beraterverträge (Größenordnung ca. 200 Millionen Euro in 2015 und 2016), die demnächst wohl noch einen Untersuchungsausschuss beschäftigen werden. Alles keine wirklich störenden Probleme! Es sind ja nur Steuergelder, die dort mit einer Vorgehensweise ausgegeben werden, die anscheinend auch für ein Spitzenamt in Europa gut sein sollen bzw. qualifizieren!?

Okay, Ursula von der Leyen ist mit sieben Kindern und den diversen von ihr ausgeführten Ministerämtern (Familienministerin, Arbeitsministerin, Verteidigungsministerin) nicht nur eine politische Alleskönnerin, sondern irgendwie auch die Mutter der Nation. Vielleicht verfügt sie über Fähigkeiten, die die 24 Stunden des Tages physikalisch so auszudehnen vermögen, dass sie all den vorstehenden Anforderungen irgendwie gerecht werden kann. Allerdings empfehle ich dem mündigen und aufgeklärten Bürger zumindest gewisse Zweifel zu hegen, dass da irgendwas nicht ganz passen könnte! Vielleicht geht es bei diesem ganzen Postengeschacher ja mehr um persönliche und parteipolitische Interessen, als um die Interessen von Bürgern und der Allgemeinheit! Man könnte sich auch fragen: Würden die oben stehenden Referenzen in Unternehmen dazu führen, dass man einen neuen Spitzenposten angedient bekommen würde? Die Antwort darauf dürfte dem aufgeklärten Bürger voraussichtlich nicht schwer fallen …

Kommen wir somit zu AKK! Bei ihrem Amtsantritt zur CDU-Parteiführung hat AKK selbst öffentlich verkündet, dass sie sich voll und ganz der Aufgabe als CDU-Chefin widmen wolle und ein Ministeramt klar ausschließe. Ach ja, ehrlich? So schnell ändern sich die Zeiten, wenn der Gegenwind von vorne bläst! Nachdem AKK den Parteivorsitz übernommen hatte, haben sich ihre Umfragewerte in den letzten Monaten durch gewisse Fehltritte und Äußerungen (freie Meinungsäußerung im Internet, schlechte Witze im Kaneval, Umgang mit Fridays for Future Bewegung, usw.) drastisch verschlechtert, so dass nun wohl eine neue Profilierung kommen musste. Da kommt das von Ursula von der Leyen frei gewordene Verteidigungsressort doch gerade recht, um in bester Wendehals-Manier sofort zuzugreifen! Diese Chance könnte ja jetzt helfen, das angekratzte Image für die potenzielle Kanzlerkandidatur aufzupolieren. Frei nach dem Motto: Was schert mich mein Geschwätz von gestern? Die Eigenrettung steht im Vordergrund!

Und die Kanzlerin? Zum Ende ihrer Amtszeit schiebt sie die Posten und Personen in bester Regentenmanier von links nach rechts und von Deutschland nach Europa. Hautpsache die Macht bleibt erhalten und das zu jedem Preis! Entscheidend sind nicht Kompetenzen und Fähigkeiten, sondern politisches Kalkül im Sinne des etablierten Systems. Gerne auch auf Kosten der Bürger und Wähler, die diesem politischen Trauerspiel in einem nicht unbeträchtlichen Teil nur als Beobachter beiwohnen, sich aber sonst vom allgemeinen Brot und Spiele beschallen lassen und von einer allzu kritischen Bewertung oder gar einem Hinterfragen des politischen Handelns fernhalten.