Schnittstellenmanagement: „Dahin gehen, wo es weh tut!“

Schnittstellenmanagement im Unternehmen organisieren - Managementberater Dr. Holger Schmitz

Schnittstellenmanagement im Unternehmen

„Dahin gehen, wo es weh tut!“

Schnittstellenmanagement im Unternehmen ist das Thema dieses Beitrags. Vielleicht fragst Du Dich, warum ich diesen Beitrag mit diesem Titel schreibe? Ganz einfach: In der Praxis höre ich von Führungskräften immer wieder, dass es im Tagesgeschäft insbesondere bei der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit „klemmt“ und in den Schnittstellen zwischen den Bereichen und Abteilungen eine große Schwachstelle liegt. Da fallen dann beispielsweise Sätze wie dieser: „Wir müssen die Zusammenarbeit im Unternehmen optimieren – unser Schnittstellenmanagement passt einfach nicht!“

Verwunderlich ist dabei, dass in den betroffenen Unternehmen oftmals die Arbeitsabläufe umfassend beschrieben und auch eine Vielzahl von Zertifizierungen vorhanden sind, die die Prozessabläufe mit vielen Rauten und kleinen Kästchen umfassend visualisieren. Deshalb stellt sich die Frage: Woran liegt es, dass das Schnittstellenmanagement dennoch nicht optimal funktioniert und die Zusammenarbeit im Unternehmen zur Achillesferse wird?

Über den Tellerrand hinaus schauen!

Ein Beispiel aus der Praxis

Hierzu ein kleines Praxisbeispiel: Vor einiger Zeit führte ich ein Gespräch mit einem Unternehmer, der mir die in seinem Produktionsunternehmen vorhandenen Schnittstellen-Probleme eingehend und sehr detailliert schilderte. Auf meine gezielte Nachfrage, wo die Probleme konkret auftreten, stellte sich heraus, dass die Schnittstellen-Probleme nicht in allen Bereichen des Unternehmens vorlagen, sondern ein Bereich des Unternehmens kaum bis gar nicht betroffen war. Auf meine Frage, weshalb dieser Bereich kaum betroffen war, erhielt ich die prompte Antwort, „dass diesen Bereich Herr Kümmerer (Name redaktionell geändert) verantwortet, der einfach alles im Griff hat!“

„Ach so, Herr Kümmerer der einfach alles im Griff hat!“, dachte ich mir und fragte weiter nach: „Was macht Herr Kümmerer denn anders, dass es in seinem Bereich so viel besser funktioniert?“ Von dem Unternehmer bekam ich darauf sinngemäß die folgende Antwort: „Herr Kümmerer ist ein sehr verantwortungsbewusster Mitarbeiter, der Problemen intensiv nachgeht und immer über den Tellerrand hinaus denkt!“ – Meine Übersetzung lautete wie folgt: Herr Kümmerer machte nicht halt vor Prozessabläufen, Organisationsanweisungen oder dem Organigramm halt, sondern gab der (abteilungsübergreifenden) Lösungsfindung freie Fahrt!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Dr. Holger Schmitz im Kurz-Video über Schnittstellenmanagement und übergreifende Zusammenarbeit

An Ursachen arbeiten …

… und nicht mit Symptomen kämpfen!

Was soll uns dieses kleine Beispiel aus der Praxis im Hinblick auf Schnittstellenmanagement sagen? Erstens: Entscheidend ist das Lösen von Problemen und nicht das starre Denken in Regeln und Prozessen! Zweitens: Bei näherer Betrachtung von Problemen im Schnittstellenmanagement zeigen sich oft tiefergehende Ursachen. Beispielsweise wird von Führungskräften aufgrund von Zeitmangel, falscher Priorisierung oder einfach um schnelle „Erfolge“ zu erzielen, nicht selten ein ad-hoc-Management betrieben, das die an den Schnittstellen auftretenden Probleme zwar oberflächlich zu lösen vermag, aber leider keine dauerhafte Lösung der zu Grunde liegenden Ursachen darstellt. Auf diese Weise entsteht dann ein sich negativ entwickelnder Kreislauf der Symptombekämpfung, der auf Dauer sehr viel Kraft, Ressourcen und Geld kostet.

Auch entstehen Schnittstellen-Probleme oftmals nicht in einem einzelnen Bereich oder einer einzelnen Abteilung, sondern im heterogenen Zusammenspiel von Bereichen oder Abteilungen, so dass mehrere Führungskräfte zur Lösung der Schnittstellen-Probleme zusammenarbeiten müssen. Hier gilt es, auf die anderen Beteiligten aktiv zuzugehen und eine gemeinsame Lösungsfindung zu erreichen. Hier spielt weniger der Verantwortungsbereich im Organigramm eine Rolle als vielmehr das große Ganze, die Lösungsfindung im Sinne der Kunden! Das mag zwar auf den ersten Blick zunächst anstrengend sein, spart auf Dauer aber eine Menge Zeit, Ressourcen und Geld!

Schnittstellenmanagement im Unternehmen - Dahin gehen, wo es weh tut

Als Führungskraft dahin gehen, wo es weh tut!

Wie führungserfahrene Manager wissen, behindern nicht selten subjektive Bereichs- und Abteilungsinteressen oder auch persönliche Egoismen von Führungskräften die notwendige Kooperation zur dauerhaften Lösung von Problemen im Schnittstellenmanagement. In der Folge wird dann leider nur an den Symptomen, den sichtbaren Problemen gearbeitet, während an die wirklichen Ursachen nicht herangegangen wird (weil deren Behebung einen deutlich größeren Aufwand mit sich bringen würde). Oder etwas anders ausgedrückt: „Viele Führungskräfte gehen nicht dahin, wo es weh tut!“

Echtes Schnittstellenmanagement

versus ad-hoc-Management

Schnittstellenmanagement im Unternehmen optimieren

Aus meiner Erfahrung ist diese oberflächliche Herangehensweise eine wesentliche Ursache, wenn es schlecht um die bereichsübergreifende Zusammenarbeit steht und in der Folge dauerhaft an den gleichen Symptomen beim Schnittstellenmanagement gekämpft wird.

Dabei wäre eine dauerhafte Lösung der Probleme relativ einfach herzustellen, wenn sich Führungskräfte die Zeit zur Ursachenanalyse nehmen und eine bereichs- und abteilungsübergreifende Zusammenarbeit im Sinne des großen Ganzen herstellen würden.

Um die Probleme der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit zu lösen, sollte meiner Meinung nach grundsätzlich ein professionelles, intensives und bereichsübergreifendes Schnittstellenmanagement betrieben werden, das auch personell einer klaren Verantwortung zugeordnet wird.

Diese Aufgabe erfordert ohne Zweifel eine intensive Beschäftigung mit den vorhandenen Problemen. Wahrscheinlich einer der Hauptgründe dafür, dass Organisationen und Führungskräfte leider davor zurück schrecken.

Gefangen im heroischen Kampf

Meiner Beobachtung nach spielt ein weiterer Baustein oft eine wichtige Rolle bei unzureichendem Schnittstellenmanagement. Hierbei handelt es sich um folgendes Phänomen: Ein aktuell vorhandenes Problem auf der Symptomebene aus der Welt zu schaffen ist meistens viel einfacher und mit einem schnelleren – vielleicht sogar für alle sichtbaren – Erfolg verbunden, als sich dem Problem intensiv auf der Ursachenebene zu nähern und dort eine langfristige Problemlösung herzustellen. Diese Konstellation macht es für Führungskräfte durchaus „attraktiv“, diesen Weg zu beschreiten, insbesondere dann, wenn zusätzlich auch noch individuelle, persönliche Motive positiv mit dieser Vorgehensweise bedient werden. Ein solches verhalten dient zwar nicht dem Fortschritt der Organisation, aber dem persönlichen Ego tut der schnelle Erfolg eben gut!

Das Abstellen der wirklichen Ursachen über nachhaltiges Schnittstellenmanagement würde demgegenüber zunächst einen deutlich höheren Aufwand mit sich bringen und der (dauerhafte) Erfolg sich vielleicht erst später einstellen. Da nimmt man als Führungskraft vielleicht doch lieber den schnellen Weg, sonnt sich im kurzfristigen Erfolg, um gleich in der nächsten Woche wieder zu glänzen, wenn das Problem in ähnlicher Weise erneut auftritt und man wieder zeigen kann, was man im ad-hoc-Management alles drauf hat! Diese Vorgehensweise im Hamsterrad kann sich zu einem heroischen Kampf ausweiten, der nach außen extrem beschäftigt aussehen kann, aber leider Organisationen meistens nicht weiter hilft!

1
TEAM Workshops
Den WIR!-Faktor stärken und nutzen!
2
ARENA DER ZUSAMMENARBEIT®
Deine "beste 11" im interaktiven Workshop aufstellen
3
Keynote YNWA
Leadership, Teamwork & Diversity mit Erik Meijer & Dr. Holger Schmitz
Christoph Thöt - Strategieberatung mit Dr. Holger Schmitz
Kundenmeinung

Christoph Thöt zur Management- und Strategieberatung mit Dr. Holger Schmitz

„Gemeinsam mit Herrn Dr. Schmitz habe ich im Rahmen eines mehrstufigen Strategie-Projektes unser neues Produktmanagement-Board beim Bank-Verlag aufgebaut. Die klaren Analysen von Dr. Schmitz, sein Blick für das große Ganze sowie sein pragmatisches Vorgehen haben dazu geführt, dass wir das Produktmanagement-Board in kurzer Zeit fachlich und organisatorisch hervorragend auf die Beine gestellt haben. Eine sehr … Weiterlesen …

Bereichsübergreifende Zusammenarbeit

im Unternehmen optimieren

Schnittstellenmanager zur Optimierung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit

Um ein wirksames Schnittstellenmanagement zu betreiben, möchte ich eindringlich empfehlen, sich intensiv mit der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit auseinanderzusetzen und auf die nachhaltige Lösung von Schnittstellen-Problemen hinzuwirken. Als Maxime sollte dabei ausgegeben werden, dass nicht Symptome im Mittelpunkt stehen, sondern die Ursachenanalyse in den Vordergrund rückt. Dabei sollten die Probleme offen angesprochen und diskutiert werden, um die wirklichen Ursachen für auftretende Probleme bei der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit ausfindig zu machen.

Echtes Schnittstellenmanagement zur dauerhaften Verbesserung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit im Unternehmen erfordert Aufwand. Neben der zumeist nicht einfachen Analyse zur Identifikation der wirklichen Ursachen, bedarf es fast immer auch der Einbeziehung von Führungskräften verschiedener Bereiche, Abteilungen und Teams, um die vorliegenden Probleme dauerhaft zu lösen.

Dabei kommen natürlich immer wieder subjektive Wahrnehmungen verschiedener Führungskräfte ins Spiel, die es im Sinne des großen Ganzen und des gemeinsamen Unternehmenserfolgs zu managen gilt. Sicherlich kein einfaches Unterfangen, aber keinesfalls unmöglich, wie ich aus eigener Erfahrung zu berichten weiß!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Kräfte der Zusammenarbeit stärken

an den Schnittstellen im Unternehmen

Auch wenn die Prozessabläufe im Unternehmen noch so detailliert und intensiv beschrieben sind, stehen diese letztlich erst einmal „nur auf dem Papier“. Das Funktionieren der Prozesse im Tagesgeschäft muss von Führungskräften maßgeblich organisiert werden, damit die einzelnen Rädchen optimal verzahnt werden und synchron miteinander laufen.

Mit Schnittstellenmanagement sind zwar zunächst keine schnellen Erfolge zu erzielen und die Arbeit ist gerade am Anfang schwierig und langwierig. Doch die Praxis zeigt, dass sich der Aufwand lohnt, Schnittstellen-Probleme dauerhaft in den Griff zu bekommen, da hierdurch die schmerzhaften Transaktionskosten in Unternehmen deutlich verringert werden können. Die positiven Auswirkungen der Kräfte der Zusammenarbeit auf die Bilanz eines Unternehmens sollten meiner Erfahrung nach hierbei nicht unterschätzt werden!

Zusammenfassend empfehle ich, dass Führungskräfte immer aktiv über den Tellerrand hinausschauen und „dahin gehen, wo es weh tut!“ – Das sind erfahrungsgemäß die Schnittstellen von Team-, Abteilungs- und Bereichsgrenzen, an denen über nachhaltiges Schnittstellenmanagement das große Ganze, der gemeinsamen Erfolg eines Unternehmens, positiv gestaltet werden kann!

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Erfolg und ein kräftiges YNWA

Dr. Holger Schmitz


Passgenaue Zusammenarbeit im Unternehmen

mit unserer ARENA DER ZUSAMMENARBEIT®

Du möchtest das Schnittstellenmanagement in Deinem Unternehmen nachhaltig verbessern? Mit unserer ARENA DER ZUSAMMENARBEIT® sowie dem Konzept FÜHRUNG 11.0 bieten wir Dir passgenaue Ansätze zur Optimierung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit und zur Lösung von Problemen im Schnittstellenmanagement. Mit unserer Expertise beraten wir nachhaltig und passgenau für den Erfolg unserer Kunden. Gerne stehen wir Dir unter info@business-elf.de oder der Rufnummer 05401 / 89 69 981 für weitere Informationen zur Verfügung!

s Schnittstellen – Management im Unternehmen

Weitere blog´s mit interessanten Themen rund um Leadership, Teamwork & Diversity findest Du hier:

Nachhaltig. Erfolgreich. Führen.

Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit im Unternehmen fördern mit der business elf - Managementberatung

Foto- und Videoquelle: Hertz&Kopf