Ein Weltbild vergangener Tage
Clemens Tönnies beim Tag des Handwerks in Paderborn
Ein fulminantes Eigentor von Clemens Tönnies beim Tag des Handwerks in Paderborn sorgt für einen ungewollten Einblick in das Weltbild des Unternehmers aus Rheda-Wiedenbrück! Sicherlich war vielen Beobachtern auch schon vor dieser Veranstaltung klar, dass Clemens Tönnies gerne mal mit hemdsärmeligen Auftritten der etwas gröberen Art daher kommt und dabei hin und wieder auch über das Ziel hinaus schießt. Doch das, was Clemens Tönnies jetzt beim Tag des Handwerks in Paderborn als Festredner vor etwa 1.600 Gästen von sich gegeben hat, ist ein klassisches Eigentor und zeugt von einem abstrusen Weltbild alter Prägung.
Laut der Neuen Westfälischen vom 01.08.2019 kritisierte Tönnies in seiner Rede mögliche Steuererhöhungen im Hinblick auf den Klimawandel und schlug in diesem Zusammenhang vor, lieber 20 Kraftwerke in Afrika zu finanzieren. Seine Begründung laut der Neuen Westfälischen: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ (Quelle: Neue Westfälische vom 01.08.2019)
What the hell? – Da kommt ein ostwestfälischer Fleischkönig, der sein Vermögen mit der Aufzucht und der Tötung von Tieren macht und somit in einem Wirtschaftsbereich tätig ist, der zu den größten Verursachern des Klimawandels gehört, mit einem moralischen Appell an den afrikanischen Kontinent um die Ecke? Was an sich schon eine rotwürdige Blutgrätsche im Strafraum darstellt, zeigt vor allem, in welchem Weltbild sich der ein oder andere Zeitgenosse auch heute noch bewegt!
Clemens Tönnies und sein Eigentor in Paderborn
Blutgrätsche inklusive!
Die Aussagen von Clemens Tönnies beim Tag des Handwerks in Paderborn sind mehr als nur ein klassisches Eigentor. Wer zu solchen Aussagen fähig ist, der hat nicht nur gar nichts von dem verstanden, was durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten auf die Menschheit zukommen wird, sondern zeigt ein bedenkliches Weltbild längst vergangener Tage kolonialer Prägung. Da nimmt Clemens Tönnies gleich mal alle Bewohner des afrikanischen Kontinents in Sachen Klimaschutz in die Pflicht! Und zwar in genau die Pflicht, die die Fleischindustrie besser selbst wahrnehmen sollte! Ein absurdes Eigentor der besonderen Art!
„By the way“ einfach mal ein kurzer Blick auf die echten Fakten: Beim afrikanischen Kontinent handelt es sich um den Erdteil, dessen Länder und Bewohner bei den Statistiken zur CO2-Verschmutzung stets am Ende der Rankings stehen! Da kann man zu den Aussagen von Clemens Tönnies nur kommentieren: AUA, ein solch vorsätzliches Eigentor inklusive Blutgrätsche geht gar nicht!!!
Auf der anderen Seite treibt Clemens Tönnies mit seinem Unternehmen den Fleischverkauf stetig in die Höhe. Damit der Rubel weiter rollt! A propos Rubel: Vielleicht sollte Clemens Tönnies zunächst vor der eigenen Tür aufräumen! Mit dem Energieriesen Gazprom hat Tönnies Club Schalke 04 nicht gerade ein Vorzeigeunternehmen in Sachen Klimaschutz als Hauptsponsor auf der Liste der Geldgeber.
„By the way“ einfach mal ein kurzer Blick auf die echten Fakten: Beim afrikanischen Kontinent handelt es sich um den Erdteil, dessen Länder und Bewohner bei den Statistiken zur CO2-Verschmutzung stets am Ende der Rankings stehen! Da kann man zu den Aussagen von Clemens Tönnies nur kommentieren: AUA, ein solch vorsätzliches Eigentor inklusive Blutgrätsche geht gar nicht!!!
Vorurteile und Plattitüden
werden hoffähig gemacht
Und es lohnt sich noch ein tiefgehenderer Blick. Besonders schlimm ist, dass ein führender deutscher Wirtschaftsvertreter haarsträubende Vorurteile in Sachen Klimaschutz sowie menschenverachtende Plattitüden mit einer Selbstverständlichkeit und Ignoranz in das Land streut, die solch faktenfreie Diskussionen neu befeuern und diese in gewisser Weise „hoffähig“ erscheinen lassen. Man sollte sich darüber bewusst sein, dass auch auf diese Weise Grenzen immer weiter dorthin verschoben werden, wo wir sie nie wieder haben wollen!
Mittlerweile hat sich Clemens Tönnies auf der Internetseite von Schalke 04 in einem kurzen Statement für seine Entgleisung öffentlich entschuldigt. So weit so gut, das steht ihm selbstverständlich zu und sollte akzeptiert werden! Doch auch hier darf man genau auf den Wortlaut achten: Clemens Tönnies entschuldigt sich kurz und bündig bei den Fans, Mitgliedern und Freunden des FC Schalke 04! Was er nicht tut: Um Entschuldigung bei denen bitten, die er in seiner Rede verunglimpft hat! Denn von Afrika und seinen Bewohnern findet sich in der Entschuldigung kein Wort! Auch das ist bezeichnend …!
Weniger ist mehr!
Nachhaltigkeit und menschliche Werte in den Mittelpunkt
Und um das eigentliche Thema faktisch richtig einzuordnen: In der Sache ist das weltweite Bevölkerungswachstum (insbesondere auch in Afrika) unzweifelhaft eines der größten Probleme der Menschheit, welches einer Lösung bedarf. Denn in geschlossenen Systemen – wie es Mutter Erde nun mal ist – kann es weder in der Wirtschaft noch bei der menschlichen Population auf Dauer ein grenzenloses Wachstum geben (für diese Erkenntnis muss man eigentlich nicht erst 10 Semester Physik studieren…).
Doch die richtigen Antworten auf diese Probleme sind nicht in selbstgerechten, polemischen Äußerungen und Plattitüden zu finden, sondern in einem auf Aufklärung ausgerichteten gesellschaftlichen und politischen Wandel, der unter anderem auch Nachhaltigkeit und menschliche Werte in den Mittelpunkt rückt und die Ausbeutung ganzer Kontinente verhindert! Dann erhalten vielleicht auch die Menschen eine faire Chance, die heute zu großen Teilen aus Perspektivlosigkeit an unseren Grenzen Schlange stehen!
Abschließend leite ich für mich persönlich aus den Aussagen von Clemens Tönnies noch etwas Positives ab (etwas Licht gibt es ja immer am Horizont)! Denn die Aussagen von Clemens Tönnies werden mich weiter auf meinem Weg zu noch weniger Fleischkonsum bestärken! Nachdem ich meinen Fleischkonsum bereits seit einiger Zeit deutlich reduziert habe, wird es mir in Zukunft noch leichter fallen, diesen Verzicht noch auszuweiten, da mir nichts ferner liegt, als das oben beschriebene Weltbild in irgendeiner Weise zu unterstützen. Vielleicht kommt ja auch der Schalker Ehrenrat, der sich nun mit dem „Fall Tönnies“ beschäftigen will, zu einer konsequenten Erkenntnis in der Personalie Clemens Tönnies. Aber das ist dann doch wohl eher unwahrscheinlich im Geschäft Profi-Fußball!
Mit weltbildenden Grüßen
Dr. Holger Schmitz
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