Das Klima braucht eine Rettungsgasse
freiwillige Selbstverpflichtung hat Jahrzehnte nicht funktioniert!
Wir brauchen die Rettungsgasse für das Klima! Und zwar sofort und umfassend! Du fragst Dich jetzt sicherlich, was eine Rettungsgasse mit dem Klima zu tun hat? Die Antwort ist ganz einfach: Schau Dir die Veränderungen auf deutschen Autobahnen seit November 2017 an. Seit diesem Zeitpunkt gibt es saftige Strafen für das Nichtbilden einer Rettungsgasse auf Autobahnen während einer Stausituation. Diese Strafen liegen zwischen 200 und 320 Euro und bringen satte zwei Punkte in Flensburg mit sich! Und siehe da: Es funktioniert!
Plötzlich bilden die Menschen eine Rettungsgasse während eines Staus! Kaum zu glauben! Denn die eigentliche Regelung zur Bildung einer Rettungsgasse ist keineswegs neu, sondern wurde mir als Fahrschüler bereits Ende der 80er Jahre gelehrt. Doch bevor die saftigen Strafen kamen, hat es kaum jemanden interessiert, wie über Jahrzehnte zu beobachten war! Doch jetzt tut es den Menschen weh im Portemonnaie! Und Punkte gibt es ja auch noch dazu. Am Ende könnte glatt ein Fahrverbot stehen …! Das zieht!!!
Was diese kleine Story mit dem Klima zu tun hat? Ganz einfach: Wenn wir als Menschen das Klima wirklich schützen und unsere Lebensgrundlagen erhalten wollen, dürfen wir nicht auf freiwillige Selbstverpflichtung oder irgendwelche Hoffnungen auf technologischen Entwicklungen setzen. Das funktioniert bei der Spezies Mensch offensichtlich nicht, wie bei vielen Beispielen zu sehen ist. Die Spezies Mensch und unsere Gesellschaft reagieren nur dann, wenn es wirklich weh tut! Ansonsten geht es mehr oder weniger mit „business as usual“ im Sinne der persönlichen Vorteile und der eigenen Komfortzone weiter….! Das ist die traurige Wahrheit, die wir alle jeden Tag auf’s Neue beobachten können! Doch dieses Verhalten wird unser Klima definitiv nicht retten!
Der Systemwechsel ist unausweichlich
Raus aus Konsum und Wegwerfen
Wir sollten uns vor Augen führen, dass der Klimawandel in jedem Falle im Portemonnaie weh tun wird. Entweder frühzeitig im Sinne eines vorsorglichen Klimaschutzes oder sonst später durch das Bezahlen der Folgewirkungen des Klimawandels! Und man muss keine prophetischen Fähigkeiten besitzen, um zu wissen, dass die späteren Klimafolgekosten beispielsweise durch Wetterextreme oder Bevölkerungsmigrationen in unvorstellbaren Dimensionen (z.B. durch den Meeresspiegelanstieg) ungleich höher sein werden. Das wollen heute zwar nur wenige hören, aber das ist die unausweichliche Konsequenz auf der Basis wissenschaftlich bekannter Fakten! Echte Tatsachen und keine Fake News! (hierzu passen auch die aktuellen Artikel von Spiegel Online: Maximal 2,38 Meter bis zum Jahr 2100 oder der Frankfurter Allgemeine Online: Polarforscher verschärfen Warnung vor Eisschmelze)
Deshalb müssen wir schnell zu einem politischen und gesellschaftlichen System übergehen, das in der Lage ist, die Emissionen von Treibhausgasen umgehend zu reduzieren. Wir müssen raus aus dem neoliberalen System des Konsums und Wegwerfens und hin zu einem nachhaltigen und ressourcenschonenden System! Es benötigt eine globale sozial ökologische Transformation, da wir die Systemgrenzen mit unserem ökologischen Fußabdruck bereits weit überschritten haben und die Menschheit aufgrund ihres Ressourcenverbrauchs aktuell etwa 1,7 Erden benötigen würde. Natürlich kann jeder von uns auf der persönlichen Ebene seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten, das ist gut und wichtig! Der grundlegende Erfolg kann aber nur erreicht werden, wenn es systemisch darüber hinaus geht und die gesamte Gesellschaft sich dem Klimaschutz verpflichtet. Und zwar mit echten und wirksamen Maßnahmen!
Klimaschutz außerhalb der Komfortzone
Die Maßnahmen werden weh tun!
Auch wenn ich selbst kein Freund des Aufstellens von Verboten und/oder Vorschriften bin, so ist meine persönliche Meinung zu wirksamen Klimaschutzmaßnahmen – ganz im Sinne der oben beschriebenen Effekte bei der Rettungsgasse – eindeutig: Wir benötigen einschneidende Klimaschutzmaßnahmen, wenn wir tatsächlich etwas erreichen wollen. Und diese Maßnahmen werden uns ohne Zweifel aus der Komfortzone herausholen. Das Fliegen muss teuer werden und keine versteckten Subventionen erhalten, so dass zukünftig von Billigfliegern keine Rede mehr sein kann. Dann gibt es eben nicht mehr jedes Jahr die Pauschalreise mit dem Flieger in den Urlaub. Der Aufschrei wäre voraussichtlich erst einmal riesengroß. Aber vielleicht kommt es mit der Zeit auch ganz anders, so dass sich die Leute wieder auf DAS Highlight alle paar Jahre richtig freuen können!
Und auch das Auto fahren muss teuer werden (solange es weiterhin auf fossilen Energieträgern basiert), so dass der Wagen öfter stehen bleibt oder am besten der öffentliche Nahverkehr bzw. das Fahrrad genutzt wird. Dann hört sicherlich auch das unsägliche Phänomen der SUV-Staus vor unseren Kindergärten und Schulen schnell wieder auf und Kinder werden – man mag es kaum glauben – wieder zu Fuß zur Schule gehen. Auch werden sich wieder Fahrgemeinschaften zur Arbeit bilden oder die Menschen den Bus oder die Bahn nehmen. Dass es mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung beim Autoverkehr nicht klappt, lässt sich einfach und schnell anhand des Videos der Tagesschau vom 02.04.1998 (ab Minute 08:20) zeigen. Die damalige Bundesumweltministerin Angela Merkel wird dort zitiert, dass sie zuversichtlich sei, dass das 3-Liter-Auto komme und die Hersteller den Gesamtverbrauch ihrer Autos deutlich senken! Na ja, das hat ja gut geklappt, wie wir heute in Zeiten der SUV’s wissen!
Natürlich werden wir auch unseren Fleischkonsum wieder auf ein vernünftiges Maß reduzieren müssen. Denn die moderne Landwirtschaft ist einer der großen Verursacher von Treibhausgasemissionen. Deshalb muss auch das Fleisch teurer und wieder mehr auf Qualität gesetzt werden! Nicht Billigfleisch an jedem Tag und Angrillen an Neujahr ist die Devise, sondern maßhaltiger Fleischkonsum mit hochwertigen Produkten! Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ein verringerter Fleischkonsum dient am Ende vor allem auch einer besseren Gesundheit und wird Geld im gesamten Gesundheitssystem einsparen!
Erneuerbare Energie nutzen
und vernünftig mit Ressourcen umgehen
Und damit ich hier nicht falsch verstanden werde: Es geht nicht um ein rückwärtsgewandtes Denken gegen den technologischen Fortschritt! Nein, es geht um einen vernünftigen, nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, die unsere Lebensgrundlage bilden! Es spricht selbstverständlich nichts gegen die Mobilität, die letztlich ja auch die Basis unseres Wirtschaftssystems ist. Nur sollte diese Mobilität nicht auf fossilen Energieträgern beruhen, sondern insbesondere die zur Verfügung stehenden Erneuerbaren Energien nutzen. Diesbezüglich scheitert es aktuell weniger an den technischen Möglichkeiten, als vielmehr an dem Willen und wirtschaftlichen Interessen, diesen Weg konsequent zu beschreiten. Auf der Erde hätten wir aktuell durch die solare Einstrahlung knapp 11.000 mal mehr Energie pro Tag zur Verfügung als die Menschheit täglich verbraucht. Es könnte also durchaus für alle von uns reichen, diese Ressource intensiver zu nutzen … 😉 !
Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen
Unsere Lebensgrundlagen sind endliche Ressourcen
Ich könnte an dieser Stelle noch eine Vielzahl weitere Beispiele aufzeigen, die allesamt sinnvoll und wirksam wären, um unser Klima nachhaltig zu schützen, aber das würde an dieser Stelle zu weit führen. Letztlich geht es im Wesentlichen um das grundlegende Prinzip: Wir benötigen auf lange Sicht eine andere, auf Nachhaltigkeit angelegte Lebensweise in sämtlichen Lebensbereichen. Diese zu erreichen muss das übergeordnete politisch-gesellschaftliche Ziel sein. Es geht um ein grundlegendes Verständnis in Bezug auf Ressourcen und Lebensgrundlagen, das Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt stellt und nicht Wachstum als oberste Prämisse hat. Denn eines sollten wir uns immer wieder vor Augen führen: In geschlossenen Systemen, wie unsere Erde es nun mal ist, kann es kein unendliches Wachstum geben! Für diese Erkenntnis muss man sicherlich nicht erst 10 Semester Physik studieren!
Deshalb gilt: JETZT konsequent handeln und umsteuern!
Übrigens: Wer es versteht, sich nicht von fremdgesteuertem Konsum steuern zu lassen, sondern nach echtem Bedarf zu leben, der wird am Ende des Tages trotz der Kosten für den Klimaschutz deutlich weniger Geld ausgeben und voraussichtlich auch noch glücklicher und zufriedener leben!
In diesem Sinne, mit reduzierten Grüßen
Dr. Holger Schmitz
Klima- und Umweltfakten
mit der der business elf® – Managementberatung
Die business elf® – Managementberatung entwickelt nachhaltige Führungskonzepte für Unternehmen und unterstützt eine ressourcenschonenden Klima- und Umweltpolitik! Wenn Du mehr über unsere Angebote und Leistungen erfahren möchtest, stehen wir Dir gerne mit Rat und Tat zur Seite. Du erreichst unsere Experten unter 05401 / 89 69 981 oder der mail anpfiff@business-elf.de. Überzeuge Dich gerne von unserer Expertise: Wir freuen uns auf Deine persönliche Kontaktaufnahme, um mit Dir zusammen über Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu sprechen: Gemeinsam in eine positive Zukunft!
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