3 Anzeichen dafür, dass der Fußball für die Digitalisierung einen Kulturwandel durchleben muss

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Der notwendige Kulturwandel im Fußball

in Zeiten der Digitalisierung

Eines meiner Lieblingssprichworte zur Digitalisierung und dem notwendigen Kulturwandel im Fußball lautet:

“Digitalisierung beginnt im Kopf – und sie scheitert auch dort.”

Ich weiß nicht, wer diese Worte zuerst ausgesprochen hat. Seitdem wiederhole ich sie gebetsmühlenartig bei nahezu jedem meiner Vorträge und Seminare.

Das Sprichwort legt nahe, dass es sich bei der Digitalisierung nicht ausschließlich um ein IT-Projekt handelt. Natürlich enthält die Transformation, die erforderlich ist, um vom analogen ins digitale Zeitalter zu kommen, eine technologische Komponente. Diese muss aber wiederum von Menschen angestoßen werden. Systemseitige Insellösungen und innovative Features migrieren bzw. entwickeln sich schließlich nicht von selbst. Abgesehen davon scheue ich mich davor, bei der Digitalisierung von einem Projekt zu sprechen. Dies suggeriert, dass die Entwicklung eines Unternehmens einen Start- bzw. Endzeitpunkt besitzt. Deshalb rate ich stark davon ab, die Digitalisierung des eigenen Unternehmens jemals als abgeschlossen zu bezeichnen. Kommen wir nun aber zum eigentlichen Thema dieses Beitrags: 3 Anzeichen dafür, dass der Fußball für die Digitalisierung einen Kulturwandel durchleben muss.

1. Verändertes Medienverhalten als Gefahr

Im September 2017 hat die Wirtschaftsprüfungs- & Beratungsgesellschaft PwC die Sports Survey 2017 veröffentlicht. Darin werden knapp 200 Entscheider und Experten aus dem Sportbusiness über die Zukunft befragt. Eine Zahl hat mich schockiert. Dabei ging es um die Frage, was die größte Gefahr für die Sport-Branche ist. Bevor Du weiterliest, kannst Du Dich ja selbst einmal fragen, was Du geantwortet hättest …

57 % der Befragten gaben an, dass das sich ändernde Konsumverhalten der jüngeren Generation die größte Gefahr darstellt. Es steht außer Frage, dass die jungen Generationen anders konsumieren, als es der Durchschnitt heute tut bzw. es früher üblich war. Diesen Prozess nennt man Veränderung. Er gehört einfach dazu. Ein Umdenken bzw. ein Kulturwandel ist hier dringend erforderlich. Diese Veränderung sollte nämlich als Chance begriffen werden. Der Sport hat hierbei den großen Vorteil, dass es keinen außenstehenden Wettbewerber gibt, der die Branche komplett disruptiert. Der Handel hat dies beispielsweise mit Amazon und Zalando erlebt.

Die Sport-Branche hingegen lebt von den Emotionen. Das Bedürfnis hiernach wird nicht von heute auf morgen wegfallen. Davon bin ich überzeugt. Natürlich könnte an dieser Stelle eSports angebracht werden. Mit Sicherheit kann dieser Trend zukünftig eine relevante Rolle in der Sport-Branche einnehmen. Er kann aber meiner Meinung nach klassische Sportarten nicht komplett ersetzen. Deshalb glaube ich: Die Gewinner von morgen sind diejenigen, die die anstehenden Veränderungen als Chance begreifen und nicht als Risiko fürchten.

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2. Naheliegende „Innovationen“ werden ausgelassen

Für mein zweites Anzeichen, dass die Bundesliga zur Digitalisierung einen Kulturwandel braucht, habe ich zwei Beispiele.

Facebook-Kampagnen

Das Allererste, an das viele etablierte Unternehmen denken, wenn es um Digitalisierung geht, sind soziale Netzwerke. Es lässt sich ausgiebig darüber streiten, ob es gut oder schlecht ist, dass dies der erste Gedanke ist. Diese Frage lassen wir an dieser Stelle allerdings aus. Ich möchte auf etwas anderes hinaus:

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Jedes halbwegs ambitionierte Unternehmen hat heutzutage einen Facebook-Auftritt. Die Bundesligisten sind dort eben vertreten. Was aber nicht alle Clubs bisher versucht haben, ist Facebook-Werbung zu schalten.

Dabei geht es mir weniger um die Tatsache, dass die Clubs bisher bei Facebook noch kein Geld ausgegeben haben. Die dahinter liegende Botschaft macht mich sehr nachdenklich: Um in der digitalen Welt erfolgreich zu sein, müssen Organisationen verschiedenste Dinge einfach mal testen. Und das Schalten einer Werbeanzeige bei Facebook ist da sehr naheliegend.

Das lässt für mich nur einen Schluss zu: Die Bundesligisten probieren zu wenig aus. Und damit sich das ändert, braucht es einen Kulturwandel zur Digitalisierung des deutschen Profifußballs.

Startup Onefootball kommt von extern

Das zweite Beispiel kommt aus dem Startup-Bereich. Das wohl erfolgreichste Jungunternehmen im Fußball heißt Onefootball. Diese App hat ganz einfach angefangen. Als Sammelstelle für Fußballergebnisse. Gerade eben bei dem Thema der Facebook-Werbeanzeigen ging es mir um das Argument, es sei naheliegend, dies zu tun. Genauso ist es auch in diesem Fall. Dass erst ein externes Unternehmen kommen musste, um eine App für Spielergebnisse zu veröffentlichen, zeigt ein gewisses Maß an fehlender Kreativität. Mittlerweile ist Onefootball enteilt und bietet nicht nur Ergebnisse, sondern auch Hintergrundberichte an. Schade. Dies wäre eine gute Chance für die Fußball-Branche gewesen. Schließlich hat Onefootball über 20 Millionen Euro eingesammelt. Das zeigt das Potenzial, das auch Investoren in der Anwendung sehen. Um auf solche Ideen zu kommen und diese erfolgreich umzusetzen, braucht es ebenfalls einen Kulturwandel in der Bundesliga.

3. Sie sagen es selbst

Kommen wir nun zum dritten Anzeichen dafür, dass die Bundesliga einen Kulturwandel braucht, um die Digitalisierung zu meistern. Dieses lässt sich kurz und knapp erläutern. Bei der wohl größten Sportbusiness-Konferenz Europas haben mehrere Verantwortliche von unterschiedlichen Fußballclubs gesagt:

„Wir brauchen einen Kulturwandel.“

Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Genau deshalb glaube ich auch, dass Teile der Branche auf einem guten Weg sind. Dieser ist allerdings lang und in naher Zukunft noch nicht zu Ende. Sollten zukünftig nicht alle Clubs konsequent an einem Kulturwandel und somit der Digitalisierung arbeiten, wird die Ungleichheit in der Bundesliga noch weiter gefördert. Das ist aber ein anderes Thema … 🙂

Gastbeitrag von Ralf Leister – FussballWirtschaft.de

Ralf Leister arbeitet hauptberuflich als Strategieberater für die Otto Group in Hamburg. Nebenberuflich bloggt er auf FussballWirtschaft.de über die wirtschaftlichen Hintergründe im Fußball mit Schwerpunkten in Digitalisierung, eSports, eigenständigen Analysen und Berichten von Sportbusiness Events jeder Art. Darüber hinaus ist er regelmäßig im deutschsprachigen Raum als Speaker auf den größten Branchen-Konferenzen anzutreffen und arbeitet mit verschiedenen Hochschulen zusammen.

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