Klimawandel ist in aller Munde: Was ist Dein Beitrag?

Klimawandel und der eigene Beitrag

Klimawandel in den 2000er Jahren?

Hören wollte das keiner!

Das Thema Klimawandel ist seit einiger Zeit in aller Munde. Ganz gleich, ob in der politischen Diskussion, den Medien oder in persönlichen Gesprächen, der Klimawandel hat es flächendeckend in die öffentliche Diskussion geschafft. In diesem Beitrag versuche ich aus meiner persönlichen Perspektive das Thema Klimawandel kurz und bündig zu beleuchten und hierbei meine Erfahrungen aus den letzten 25 Jahren seit dem Ende meines Studiums der Klimatologie einfließen zu lassen. Also, los geht’s, starten wir durch:

Vom Studium der Klimatologie

bis zum „Welterschöpfungstag“

Ich selber habe in den 90er Jahren Klimatologie studiert und kann sagen, dass ich zumindest ein wenig von der Materie verstehe. Bestimmt bin ich heute nicht mehr wissenschaftlich „am aktuellsten Puls der Zeit“, aber sicherlich kann ich sagen, dass ich viel über die Mechanismen der Physik unserer Atmosphäre gehört habe und mir die zugrunde liegenden Prozesse nicht gänzlich unbekannt sind.

Während und nach meinem Studium (wir sprechen hier von einem Zeitraum seit 1993), habe ich mir mit meinem klimatologischen Wissen über die Jahre oft die Schnauze verbrannt. Warum? Ganz einfach: Weil ich versucht habe, Menschen bei allen möglichen Veranstaltungen (private Treffen, Feiern, geschäftliche Meetings, u.v.m.) darauf anzusprechen, worauf die Tätigkeiten der menschlichen Spezies aller Voraussicht nach hinauslaufen werden und wir nachhaltige Veränderungen im Hinblick auf den Umgang mit Ressourcen brauchen! Doch leider: Hören wollte das meistens kaum jemand!

Es war natürlich unbequem, den Spiegel vorgehalten zu bekommen und insgesamt war das Thema damals nicht „en vogue“. Vielmehr haben insbesondere die westlichen Gesellschaften weiter dem Konsum und einem über die Jahre zunehmend immer weniger nachhaltigen Lebensstil gefrönt. Zu sehen ist das unter anderem am sogenannten „Welterschöpfungstag“, der sich über die Jahre immer weiter im Jahresverlauf nach vorne bewegt hat.

Dem Klimawandel auf der Spur

Die Zeit der Erneuerbaren Energien

in den frühen 2000er Jahren

Hierzu auch nochmal ein anderer Rückblick: In der Zeit zwischen 1998 bis 2013 habe ich im Bereich der Erneuerbaren Energien gearbeitet. Hierbei habe ich die Unternehmensentwicklung von zwei Mitarbeitern bis ca. 800 Mitarbeitern miterleben dürfen und während dieser Zeit sehr viele EE-Anlagen projektiert und ans Netz gebracht. Somit verfüge ich auch in diesem Bereich über ein gewisses know-how und kann die Entwicklungen der letzten 25 Jahre recht gut einschätzen. Was hat sich also hier getan? In aller Kürze und extrem zusammengefasst:

Kurz nach meinem Studium begann damals ein großer Boom der Erneuerbaren Energien, der ein respektables Portfolio an regenerativen Energieerzeugungsanlagen hervorbrachte. Mehr oder weniger auf dem Höhepunkt dieser Entwicklung wurde dieses allerdings im Jahr 2013 massiv eingebremst. Exemplarisch steht hier für mich das Wort „Strompreisbremse“, das damals zu einem massiven Einbruch bei den Erneuerbaren Energien führte und ganze Branchen bis an den Abgrund des Ruins führte.

Die Folge: Deutschland verlor mehr und mehr seine Spitzenposition bei den Erneuerbaren Energien, wobei auch sehr viel know-how vernichtet wurde. Heute befinden wir uns in einer Situation, in der Energie in Deutschland knapp ist, Energie immer teurer wird und gefühlt irgendwie jeder etwas über den Klimawandel zu sagen hat. Unabhängig vom Substanzgehalt dieser Beiträge und trotz der Tatsache, dass wir als Gesellschaft insgesamt bisher zu wenig bewegen konnten, scheint der Klimawandel nun aber zumindest in den Köpfen der Menschen angekommen zu sein.

Diese Entwicklung müsste mich doch freuen, nachdem meine Anstrengungen über ungefähr zwei Jahrzehnte nur selten erfolgreich waren und oft auch auf Widerstand gestoßen sind? War es nicht das Ziel meiner (oft erfolglosen) Versuche der Aufklärung, dass das Thema mehr Raum bekommt und endlich etwas geschieht? Einerseits: Ja! Andererseits aber auch ein klares: Nein! Warum?

Von Worten und Taten

Das Versteckspiel beenden!

Meiner Meinung nach verstecken wir uns leider vielfach hinter Worten. Ja, die Menschen diskutieren über Klimawandel, CO2-Emissionen, fossile und Erneurbare Energien, weltweite Konferenzen, Reduktionsziele oder über all das, was sonst noch alles beim Thema Klima getan werden müsste. Das ist sicherlich ein erster, positiver Schritt. Was ich hierbei aber stark vermisse, ist die persönliche Ebene:

Wer spricht eigentlich über die Anpassung des eigenen Verhaltens oder die Auswirkungen des persönlichen Lebensstils im Hinblick auf Emissionen oder den eigenen Ressourcenverbrauch? Ja klar, es würde sicherlich bei dem ein oder anderen weh tun, sich den eigenen Spiegel vorzuhalten. Das geht mir persönlich auch nicht anders! Aber die Frage sei erlaubt: Wo soll es denn sonst anfangen, wenn nicht auf der persönlichen Ebene, ergo bei mir selbst? Wir können die Frage auch gerne anders formulieren: Wer glaubt daran, dass weltweite Konferenzen, politische Akteure oder irgendwelche Agenden die notwendigen Veränderungen bringen?

Ich glaube, dass der notwendige Wandel vielmehr eine konsequente Pragmatik mit alternativen, regionalen Handungssträngen und nachhaltigen Lebensmodellen braucht, die von glaubwürdigen Identifikationsfiguren vorgelebt wird und zu einer echten gesellschaftlichen Veränderung führt! Hierbei geht es ganz sicher auch um Werte, die sich deutlich von denen der heutigen Konsumgesellschaft unterscheiden!

Sonnenuntergang und Klimawandel

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung

Wie kann das funktionieren?

Das bedeutet für uns alle: das eigene Leben weitestgehend auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung auszulegen und am tatsächlichen Bedarf auszurichten. Hierzu einige kurze Gedanken, wie das funktionieren kann:

  • Bedarf an Stelle von Marketing-Sog: Folge nicht Mode- oder Technik-Trends
  • Verzichte möglichst auf Flugreisen: Auch Deutschland bietet schöne Ziele für Entspannung!
  • Vermeide Nonsens-Transporte durch unüberlegte Käufe
  • Stärke und fördere regional produzierte Waren
  • Kaufe nachhaltig angebaute Produkte
  • Versuche Gebrauchtgegenstände zu nutzen und deren Lebenszeit zu verlängern
  • Investiere in Erlebnisse und weniger in materielle Dinge
  • Verringere den Fleischkonsum auf ein vernünftiges Maß. Das macht gesünder und verringert Emissionen
  • Folge nicht dem Konsum-Dogma, sondern verwirkliche Dein eigenes Programm!
  • Verzichte möglichst auf Fertiggerichte und produziere Lebensmittel selbst (wenn möglich)
  • Kompost statt Tonne: Sorge für möglichst geschlossene Nährstoffkreisläufe
  • Lasse das Auto stehen: Das hilft der Umwelt, ist gut für die Gesundheit … und schont den Geldbeutel …
  • Schaue weniger Fernsehen: Das verleitet nicht zum Konsum und bringt wertvolle Zeit!
  • … und so weiter!
Fahrradfahrer Kornfeld

Die Kernbotschaft

Warte nicht auf Andere, sondern fange bei Dir selbst an!

Die Botschaft lautet: Warte nicht auf Andere, sondern fange bei Dir selbst mit Veränderungen zu einem ressourcenschonenden Lebensstil an! Das hilft am besten und wirkt mehr als all die Worte! Denn eines sollten wir uns immer wieder vor Augen führen: Mutter Erde lebt weiter, ob mit oder ohne Menschen! Und genau deshalb ist es wichtig, unsere eigene Lebensgrundlage auf der Erde zu erhalten und nachhaltig mit unserem eigenen Lebensraum umzugehen. Hierfür ist der Beitrag jedes Einzelnen gefragt!

Und zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis: Meiner Meinung nach ist vor allem die zunehmende Radikalisierung und Ideologisierung beim Thema Klimawandel nicht zielführend, sondern eher kontraproduktiv, da ein großer Teil der Gesellschaft hierauf ablehend reagiert. Es braucht keine Menschen, die Aktivisten genannt werden, aber nicht selten radikale Aktionen durchführen und sich dabei auf Straßen kleben, Flughäfen blockieren oder Kunst- und Kulturgegenstände beschmieren! Im Gegensatz hierzu sind vielmehr Menschen mit Realismus gefragt, die andere Menschen mitnehmen können auf dem Weg zu einem größeren Ziel!

In diesem Sinne wünsche ich viel Erfolg auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Leben!

Dr. Holger Schmitz


Nachhaltige Führung

mit der business elf® – Managementberatung

Die business elf® – Managementberatung steht für die Themen Leadership, Teamwork & Diversity. Wir bieten unseren Kunden Angebote in den Bereichen Leadership Development, Organisations- und Kulturentwicklung sowie Keynotes an. Bei Interesse an unseren Leistungen erreichst Du unsere Experten unter 05401 – 8969981 oder anpfiff@business-elf.de.

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