Handballer sind echte Typen
Hart und fair mit Respekt auf der Platte
Ich bin Handballer! – und das seit mehr als 30 Jahren! Ich liebe diesen Sport, weil er hart, aber fair ist! Und weil Handballer noch echte Typen sind, die ihren Emotionen freien Lauf lassen und sagen was sie denken, weil sie keine berater- oder vereinsgesteuerten Plattitüden von sich geben müssen! Unsere Handballer fallen – im Gegensatz zu dem ein oder anderen dekadenten Proll-Profi-Fußballer – nicht durch vergoldete Steaks, Auto fahren ohne Führerschein oder anderen selbstgefälligen Eskapaden auf! Nein, sie überzeugen durch Einsatz und gegenseitigen Respekt „auf der Platte“! Das imponiert nicht nur mir, sondern einer zunehmenden Fan-Gemeinschaft in unserem Land! Ich kann nur sagen: Weiter so, Ihr seid auf dem richtigen Weg!
Wer die Handball WM im eigenen Land bis jetzt verfolgt hat und oder sich mit der Sportart Handball ein wenig auskennt, kann über das kommerz- und konsumgetriebene Geschäft Profi-Fußball nur zunehmend den Kopf schütteln. Hier wird gerade eine Handball WM gespielt, die insgesamt über 17 Tage geht. Wer es als Mannschaft bis in das Finale schafft, spielt insgesamt 10 Spiele in nur 17 Tagen! Ich wiederhole das gerne nochmal für alle Profi-Fußballer: 10 harte Vollkontakt-Spiele in 17 Tagen!!! Bei der Fußball WM spielen die Finalisten demgegenüber ganze 7 Spiele in 4 Wochen und es wird über die zu hohe Spieldichte diskutiert oder allgemeine Erschöpfung beklagt! Das gleiche Klagelied, nur in noch größerer Intensität, vernehmen wir dann in den sogenannten englischen Wochen beim Profi-Fußball! Ganz ehrlich, geht’s denn noch?
Handballer: Weiter geht’s!
Schwalben fliegen nur im Fußball tief!
Da stellt sich mir schon die Frage: Sind Handballer einfach nur härter oder klagen Fußballer einfach nur auf höchstem Niveau, da sich die meisten von ihnen eh in anderen Sphären wähnen? Beim Handball sieht man harte Fouls und große Kämpfe, aber egal wer am Boden liegt, er bekommt die Hand vom Gegenspieler und „weiter geht’s“! Wenn ein echter Handballer auf dem Boden liegen bleibt, dann kannst Du sicher sein, dass die Verletzung auch ernst ist. Und was sehen wir beim Profi-Fußball: den sterbenden Schwan, gerade noch schwerverletzt, der in der nächsten Sekunde wieder zum Spurt ansetzt. Es ist unfassbar: Da wälzen sich die Stars – insbesondere die Oberschwalbe Neymar – in nicht endenden Rollen auf dem Boden, so dass man als Fan zu sagen geneigt ist: Dreh Dich weiter, immer weiter – direkt bis zum Stadionausgang! Die Briefmarke kleben wir Dir auch noch auf den Hintern – und dann auf Nimmer-Wiedersehen!
Sicher, auch beim Handball ist nicht ales immer nur Fair Play. Aber meistens treffen sich die Spieler auch auf höchstem Niveau nach einem Spiel noch auf dem Gang und trinken ein „Bier“ zusammen! Im Profi-Fußball wohl eher unvorstellbar, dass sich Spieler von Bayern, Dortmund oder Schalke nach dem Spiel auf ein Bier im Gang treffen. Zumindesten nicht in der Öffentlichkeit?! Natürlich kennen wir alle die Geschichten von Mario Basler über Rauchen und Bierkonsum und nicht zuletzt auch die traurige Geschichte von Uli Borowka. Doch diese stehen in einem völlig anderen Kontext als das gemeinsame Bier der Kontrahenten direkt nach dem Spiel!
Das Logo im Herzen …
… oder das Image verkauft?
Und dann ist da ja auch noch der tolle Torjubel: Ganz ehrlich liebe Profi-Fußballer, was stimmt denn da bei dem ein oder anderen in Eurer Zunft nicht? Inszenierte Tor-Choreographien anstatt echte Torfreude, Logo-küssende Söldner an Stelle von Identifikation mit dem Verein: Alles zwar tolle Vorlagen für die nächste FIFA-Version auf der Spielekonsole, aber Authentizität und echte Glaubwürdigkeit sehen anders aus und sind gerade hervorragend bei unserer Handball-Nationalmannschaft zu sehen. Nehmt Euch gerne mal ein Beispiel an diesen Vorbildern!
Und dann ist da natürlich auch noch das liebe Geld, der schnöde Mammon! Die meisten Profi-Handballer aus der Nationalmannschaft verdienen monatlich einen Bruchteil der Fußball-Profis und befinden sich damit vergleichsweise im Bereich der zweiten und dritten Fußball-Ligen. Für dieses Geld würde der ein oder andere Profi-Fußballer auf Nationalmannschafts-Niveau wahrscheinlich nur schwer aus dem Bett kommen und mit mittelschweren Motivationsproblemen zu kämpfen haben! Okay, ich übertreibe vielleicht gerade ein wenig und tue dem gemeinen Profi-Fußballer damit auch ein wenig Unrecht! Aber Handballer lieben und leben einfach ihren Sport, freuen sich auf der Platte zu stehen und definieren sich nicht den lieben, langen Tag über Statussymbole, Geld und Followers! Dass sich Handballer über Geld beschweren oder dieses im Zentrum der Diskussionen steht, ist mir nicht bekannt. Vielmehr geht es Handballern um die Liebe zum Sport, den Zusammenhalt im Team und den gemeinsamen Erfolg!
Geld schießt keine Tore!
Die deutschen Handballer werden für den möglichen WM-Titel bei der Heim-WM sicherlich auch gut entlohnt. Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop würde für den Gewinn der Weltmeisterschaft eine Prämie in Höhe von 450.000 Euro erhalten. „Das ist für das Team insgesamt“, sagte Mark Schober, Generalsekretär des Deutschen Handballbundes (DHB), dem Sportbuzzer. Nur zum Vergleich: Der DFB hatte bereits vor einiger Zeit bekanntgegeben, dass jeder Spieler bei einer erfolgreichen Titelverteidigung 350.000 Euro erhalten würde. In Brasilien waren es zuletzt noch 300.000 Euro gewesen. DFB-Präsident Reinhard Grindel sagte zu dieser Erhöhung: „In Russland wäre es ein Titel für die Ewigkeit und deshalb eine besondere Prämie wert.“ Is klar! Da hätte er im Vorfeld vielleicht ein wenig mehr auf die hierfür notwendige Einstellung Wert legen sollen, denn „Geld allein schießt bekanntlich bis heute immer noch keine Tore!“
Der Stern hat gerade einen schönen Bericht geschrieben bzw. in einem schönen Video dargestellt, welche acht Dinge Fußballer von Handballern lernen können. Diese lauten in der Zusammenfassung:
- Einstecken statt rumheulen
- Fair play statt Unsportlichkeit
- Ehrlicher Jubel statt Posen
- Schnell statt Lahm
- Spannung statt Schnarchen
- Respekt statt Diskussionen
- Bodenständig statt abgehoben
- Freundschaft statt Feindschaft
Quelle: https://www.stern.de/video/handball-wm–das-kann-der-fussball-vom-handball-lernen-8543410.html?fbclid=IwAR0hZKH44sO_eog4Ul9NVp_RB16Yp6QqkoCulvCeMYYns6KJ1yaEymTmMRk
Handballer sind ein echtes Team
Fußballer waren KEINE MANNSCHAFT bei der WM 2018
Ich finde, das sagt sehr viel aus und beschreibt die Sache sehr gut. Hier steht der Handball und seine verbindende Kultur im Mittelpunkt eines durchaus harten Wettbewerbs, der aber mit Respekt, Augenhöhe und Fairneß ausgetragen wird. Beim Handball steht das Spiel und das Team im Mittelpunkt und nicht irgendwelche egozentrischen Selbstdarsteller einer Vermarktungsmaschinerie. Genau hiervon hätte sich DIE MANNSCHAFT bei der Fußball WM 2018 sehr viel abschauen können und nicht die eigene Pseudo-Marke in’s Zentrum rücken sollen. Aber da werden ja gerne mal die Privatfriseure eingeflogen und die Nächte an der Playstation durchgezockt. Echte Profis halt …!
Bitte versteht mich nicht falsch: Ich möchte den schönen Sport „Fußball“ auf gar keinen Fall schlecht reden und demgegenüber den Handball nur loben. Aber man kann sich schon mal eine Scheibe von den Handballern abschneiden!
Der ehemalige Handballer Christian Schwarzer – unter anderem Weltmeister 2007 – formulierte neulich einen schönen Spruch: „Die ganze Handball-WM dauert ja nur etwas mehr als zwei Wochen. Eine Fußballweltmeisterschaft ist dagegen ein Wellness-Urlaub!“
Ich spiele seit über 30 Jahren im gleichen Verein Handball und auch bei mir gab und gibt es viele Spiele, die wirklich weh tun und richtig hart sind. Derbys gegen Nachbar-Vereine und Duelle gegen Spieler, die man nicht gerne mag. Aber auch da gibt und gab es immer die eine Regel: Egal wie hart das Spiel war: nach dem Spiel ist alles vergessen!
Beim Handball gibt es auch kein Schauspiel, nicht diese überbordenden Dramen und Diven! Beim Handballer sind Respekt, Wertschätzung, Vertrauen sowie harter Kampf mit dem Gegener und mit sich selbst die Regel und bestimmen das Denken! Irgendwie alles Werte, die auch Führungskräften in Unternehmen sehr gut zu Gesicht stehen!
Holt den Titel!!!
A propos Führungskraft: Als Fernsehzuschauer kann man während der Auszeiten in den Spielen live per Mikrofon daran teilhaben, wie sich Bundestrainer Christian Prokop – anders als noch bei der letztjährigen Europameisterschaft – bei dieser WM deutlich zurücknimmt und seine Spieler immer wieder selbst Anweisungen und Spielzüge formulieren lässt. Hier sieht man einen deutlichen Reifeprozess in der Mannschaftsführung beim Bundestrainer selbst: Da entscheidet einfach der Abwehrboss, wie in der Abwehr gespielt werden soll. Hierdurch wächst das Verantwortungsgefühl jedes einzelnen Spielers und die Lust, über die Grenzen hinweg für sein Team zu kämpfen. Das wiederum spüren auch die Zuschauer hautnah, so dass eine enge Bindung zwischen Team und Fans entsteht! So ließ sich das Team beispielsweise auch nicht von der schweren Verletzung des Spielmachers Martin Strobel im Spiel gegen Kroatien irritieren. Sie haben es bis jetzt einfach super gelöst und daher wüschen wir den Jungs alles Gute und das sie am kommenden Sonntag den Pokal in den Händen halten!
In diesem Sinne wünsche ich unseren jungs viel Erfolg: Holt den Titel!
Tobias Narendorf
ARENA DER ZUSAMMENARBEIT®
Alone you score no goals!
Die business elf® – Managementberatung steht für die einzigartige Synthese aus Management, Führung & Fußball: Wie lieben den Fußball, sehen den Profi-Fußball mit all seiner Kommerzialisierung und den damit verbundenen Auswüchsen allerdings auch sehr kritisch. Und genau deshalb mögen wir die Handballer, die uns im Moment mit ihren Leistungen und ihrem Auftreten begeistern! Wenn Du mehr über die business elf – Managementberatung erfahrenen möchtest, stehen Dir unsere Experten gerne zur Seite. Du erreichst uns unter anpfiff@business-elf.de oder der Rufnummer 05401 / 89 69 981. Überzeuge Dich gerne persönlich von unserer Expertise: Wir freuen uns auf Deine Kontaktaufnahme im Sinne unseres Mottos: Zusammen stark in eine erfolgreiche Zukunft!
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